Donnerstag, 18.09.2025
MÜNCHEN – Die Verkehrsministerkonferenz hat am Donnerstag (18.09.2025) in München eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket beschlossen. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der monatliche Preis ab Januar 2026 um fünf Euro von aktuell 58 Euro auf 63 Euro ansteigen.

Bund und Ländern streiten um Finanzierung für Deutschlandticket

Grund für die erneute Preisanpassung ist ein anhaltender Finanzierungskonflikt zwischen Bund und Ländern. Bisher steuern beide Seiten jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich bei, insgesamt drei Milliarden Euro. Diese Summe reiche jedoch nicht aus, um die entstehenden Einnahmeausfälle durch das günstige Ticket im Vergleich zu den regionalen Abo-Modellen der Verkehrsunternehmen zu kompensieren.

Länder werfen Bund Vertragsbruch vor

Vor der Konferenz kritisierten mehrere Länderminister die Bundesregierung scharf. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder warf dem Bund vor, seine Zusagen aus dem Koalitionsvertrag nicht einzuhalten. Dort stehe, dass Preiserhöhungen erst ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erfolgen sollen.

Kostenindex soll künftige Preise bestimmen

Ab 2027 plant die Verkehrsministerkonferenz einen neuen Preismechanismus. Ein Kostenindex soll dann die weitere Preisentwicklung steuern und insbesondere Personal- und Energiekosten berücksichtigen. Dieser Index soll bis zur nächsten Herbstkonferenz 2025 nach Anhörung der Branche entwickelt werden.

Dritte Preisanpassung für Deutschlandticket seit Einführung

Bereits zu Jahresbeginn 2025 erhöhte sich der Ticketpreis von ursprünglich 49 Euro auf die aktuellen 58 Euro. Das bundesweite Nahverkehrsticket existiert seit Mai 2023. Rund 14 Millionen Fahrgäste nutzen nach Branchenangaben das Angebot für Fahrten im Regional- und Nahverkehr.
Teilen.