Mittwoch, 17.09.2025

BERLIN – Das Deutschlandticket könnte im kommenden Jahr erneut teurer werden. Nach Medienberichten unter Berufung auf aus Verhandlungskreisen müssen Nutzer mit 62 bis 64 Euro pro Monat rechnen. Aktuell kostet das Ticket 58 Euro – zu Jahresbeginn stieg der Preis bereits von vormals 49 Euro an.

Drei Milliarden Euro für Deutschlandticket reichen nicht mehr aus

Hintergrund ist ein Finanzstreit zwischen Bund und Ländern. Die bisher gemeinsam bereitgestellten drei Milliarden Euro pro Jahr decken die tatsächlichen Kosten nicht mehr ab. Das Deutschlandticket verursacht Einnahmeausfälle, da es günstiger ist als bisherige Abos der Verkehrsunternehmen. Eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag in München soll die seit Monaten stockenden Verhandlungen zur künftigen Finanzierung vorantreiben. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kann wegen der Haushaltswoche in Berlin jedoch nicht teilnehmen.

NRW-Minister kritisiert Finanzminister Klingbeil scharf

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) gibt der Bundesregierung die Schuld an der drohenden Preiserhöhung. Gegenüber der dpa äußerte sich Krischer laut Medienberichten, Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) habe anscheinend kein Interesse an einer Entlastung von Bahnkunden und sei nicht bereit, die Finanzierungslücke zu decken. „Es ist das Gegenteil von verantwortungsvoller Politik, erst Preisstabilität zu versprechen und sich dann aus dem Staub zu machen“, so Krischer.

Brandenburg fordert verlässliche Grundlage

Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) fordert ein Ende der jährlichen Preisdiskussionen: „Das Deutschlandticket braucht endlich eine verlässliche Grundlage.“ Solche Debatten würden lediglich die Fahrgäste verunsichern und den Erfolg den Tickets gefährden. Der Bund müsse seinen Beitrag von 1,5 Milliarden Euro erhöhen, da die drei Milliarden Euro nicht mehr ausreichen. Gleichsam erinnerte Tabbert daran, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag zugesichert hatte, den Preis des Deutschlandtickets bis 2029 stabil zu halten.

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