BERLIN â Das Deutschlandticket könnte im kommenden Jahr erneut teurer werden. Nach Medienberichten unter Berufung auf aus Verhandlungskreisen mĂŒssen Nutzer mit 62 bis 64 Euro pro Monat rechnen. Aktuell kostet das Ticket 58 Euro â zu Jahresbeginn stieg der Preis bereits von vormals 49 Euro an.
Drei Milliarden Euro fĂŒr Deutschlandticket reichen nicht mehr aus
Hintergrund ist ein Finanzstreit zwischen Bund und LĂ€ndern. Die bisher gemeinsam bereitgestellten drei Milliarden Euro pro Jahr decken die tatsĂ€chlichen Kosten nicht mehr ab. Das Deutschlandticket verursacht EinnahmeausfĂ€lle, da es gĂŒnstiger ist als bisherige Abos der Verkehrsunternehmen. Eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag in MĂŒnchen soll die seit Monaten stockenden Verhandlungen zur kĂŒnftigen Finanzierung vorantreiben. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kann wegen der Haushaltswoche in Berlin jedoch nicht teilnehmen.
NRW-Minister kritisiert Finanzminister Klingbeil scharf
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (GrĂŒne) gibt der Bundesregierung die Schuld an der drohenden Preiserhöhung. GegenĂŒber der dpa Ă€uĂerte sich Krischer laut Medienberichten, Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) habe anscheinend kein Interesse an einer Entlastung von Bahnkunden und sei nicht bereit, die FinanzierungslĂŒcke zu decken. âEs ist das Gegenteil von verantwortungsvoller Politik, erst PreisstabilitĂ€t zu versprechen und sich dann aus dem Staub zu machenâ, so Krischer.
Brandenburg fordert verlÀssliche Grundlage
Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) fordert ein Ende der jĂ€hrlichen Preisdiskussionen: âDas Deutschlandticket braucht endlich eine verlĂ€ssliche Grundlage.â Solche Debatten wĂŒrden lediglich die FahrgĂ€ste verunsichern und den Erfolg den Tickets gefĂ€hrden. Der Bund mĂŒsse seinen Beitrag von 1,5 Milliarden Euro erhöhen, da die drei Milliarden Euro nicht mehr ausreichen. Gleichsam erinnerte Tabbert daran, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag zugesichert hatte, den Preis des Deutschlandtickets bis 2029 stabil zu halten.
