Donnerstag, 31.07.2025

DEUTSCHLAND – Viele GĂ€rtner greifen im FrĂŒhling zu Rechen, Schere und Schubkarre, um Laub, Äste und vermeintlich totes Material zu beseitigen. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick „unaufgerĂ€umt“ wirkt, ist tatsĂ€chlich nutzlos. Im Gegenteil: Wer Totholz und BlĂ€tter gezielt liegen lĂ€sst, tut der Natur und dem Boden etwas Gutes.

Totholz als Lebensraum fĂŒr Insekten und Co.

Abgestorbene Äste und BaumstĂŒcke sehen fĂŒr viele wie Gartenabfall aus – fĂŒr Tiere stellen sie jedoch wertvollen Lebensraum dar. KĂ€ferlarven, Wildbienen, Schmetterlingspuppen und Spinnen finden in Ritzen, Rinden und HohlrĂ€umen Unterschlupf und Schutz. Auch Igel, Vögel oder Amphibien nutzen Totholzhaufen als Versteck und RĂŒckzugsort.

Symbolfoto: envato | vvoennyy

Wer also einen Stapel Äste in einer ruhigen Ecke liegen lĂ€sst, schafft damit ein natĂŒrliches Mini-Biotop. Besonders sinnvoll ist das in naturnahen oder schattigen Gartenbereichen.

Laub schĂŒtzt den Boden und verbessert das Mikroklima

Ähnlich verhĂ€lt es sich mit Laub. Statt es vollstĂ€ndig zu entfernen, lohnt es sich, einen Teil unter BĂŒschen, StrĂ€uchern oder auf Beeten liegen zu lassen. Die BlĂ€tterschicht schĂŒtzt den Boden vor dem Austrocknen, verhindert Erosion und dient Mikroorganismen sowie RegenwĂŒrmern als Futter.

Laub zersetzt sich nach und nach zu wertvollem Humus – ganz ohne zusĂ€tzlichen Kompost oder DĂŒnger. Besonders Buchen-, Linden- oder Ahornlaub eignet sich dafĂŒr gut. Nur schwer zersetzbare BlĂ€tter wie die von Eichen oder WalnĂŒssen sollten besser sparsam eingesetzt werden.

Weniger Arbeit, mehr Nachhaltigkeit

Neben den ökologischen Vorteilen reduziert der Verzicht auf ĂŒbermĂ€ĂŸiges AufrĂ€umen auch den Arbeitsaufwand. GĂ€rtnerinnen und GĂ€rtner sparen Zeit und schaffen gleichzeitig ein gesĂŒnderes Umfeld fĂŒr Pflanzen, Tiere und Bodenleben.

Die Devise lautet: Weniger ist oft mehr. Wer im Garten bewusst etwas „Unordnung“ zulĂ€sst, unterstĂŒtzt die Artenvielfalt und sorgt ganz nebenbei fĂŒr ein stabileres Mikroklima im eigenen GrĂŒnbereich.

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