Samstag, 14.06.2025

BONN – Der aktuelle Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat zeichnet ein weiterhin alarmierendes Bild: Die Wälder in Deutschland leiden trotz einzelner regenreicher Jahre unter anhaltendem Stress. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) forderte am Mittwoch (11.06.2025) mehr politischen Fokus auf die Rettung des Waldes.

Wälder mit Laubbäumen besonders stark geschädigt

Die Erhebung basiert auf der sogenannten Kronenverlichtung – dem sichtbaren Blatt- oder Nadelverlust der Bäume. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Bei den Buchen gelten nur noch 15 Prozent der Bäume als gesund – 1984 war es noch die Hälfte. Bei Eichen sank der Anteil gesunder Bäume von 54 auf nur noch 16 Prozent. Ebenso dramatisch zeigt sich der Rückgang bei andere Laubbäumen: Nur noch 28 Prozent zeigen keine Schäden – 1984 waren es 76 Prozent.

Trotz Regenfällen in den Jahren 2023 und 2024 bleibt die erhoffte Erholung aus. Die diesjährige Frühlingstrockenheit hat die Lage in vielen Regionen zudem erneut verschärft.

SDW fordert politische und gesellschaftliche Kurskorrektur

SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser mahnt, der Wald müsse wieder „in den Mittelpunkt der nationalen, aber auch internationalen politischen Arbeit in Deutschland rücken.“ Es brauche zudem mehr Forschung, Beratung und Aufklärunf sowie deutsch gesteigerte finanzielle Untersttzung. Die SDW hat dazu Liste der Forderungen erstellt:

  • Umbau der Wälder in klimaangepasste Mischwälder
  • Sinnvolle natürlicher Verjüngung der Neupflanzungen vorziehen
  • Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes (Trinkwasser, Erholung und Hochwasserschutz)
  • Stärkung des Wasserhaushaltes und Speicherung von Wasser im Wald anstelle von Ableitung
  • Stärkeres Engagement Deutschlands im internationalen Waldschutz
  • Ausbau der Waldforschung zur Klimaanpassung
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