Samstag, 14.06.2025

FRANKFURT AM MAIN – Eine aktuelle Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) warnt eindringlich vor einem möglichen Kollaps am Goldmarkt. Grund ist die rasant steigende Nachfrage nach physischem Gold – mit potenziell fatalen Folgen für das globale Finanzsystem. Mehrere Medien berichteten am Mittwoch (11.06.2025) über die Entwicklungen.

Short Squeeze beim Gold könnte Banken ins Wanken bringen

Laut vier EZB-Volkswirten wächst die Gefahr eines sogenannten „Short Squeeze“: Immer mehr Investoren verlangen die tatsächliche Auslieferung von physischem Gold – oft quer über den Atlantik, zum Beispiel von London nach New York. Diese Entwicklung setzt insbesondere Banken unter Druck, die bislang auf sogenannte Papiergold-Verträge gesetzt haben.

Ein „Short Squeeze“ entsteht schließlich, wenn zu viele Anleger auf fallende Goldpreise wetten („Short gehen“), der Preis jedoch steigt. Die Folge: massiver Kaufdruck, der den Preis weiter nach oben treibt – und Finanzinstitute in Schieflage bringen kann.

Milliardenverluste oder Pleiten möglich

Laut EZB drohen im schlimmsten Fall Milliardenverluste oder sogar Insolvenzen. Besonders kritisch sei, dass viele Banken physisches Gold nicht unmittelbar liefern können. Auch geopolitische Faktoren wie die Abkehr von US-Dollar-Reserven und eine Umschichtung der Anlagen in das Metall durch Russland und China verschärfen die Lage.

Zugleich bliebe Gold laut EZB ein sicherer Hafen – vor allem in Zeiten von Inflation, Kriegen oder wirtschaftlicher Unsicherheit. Doch: Wer nur Papiergold hält, das womöglich gar nicht physisch existiert, könnte am Ende leer ausgehen. Entscheidend sei die Unterscheidung zwischen echtem, physischem Edelmetall und rein spekulativen Papieranlagen. Das zentrale Problem der EZB bleibe allerdings die physische Verfügbarkeit.

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