BERLIN â In einer gemeinsamen Resolution hat sich die Bundesapothekerkammer (BAK) entschieden gegen den digitalen Rezeptmissbrauch ĂŒber Online-Plattformen ausgesprochen. Besonders medizinisches Cannabis sei betroffen. Das gab der Verband am Dienstag (10.06.2025) in einer ErklĂ€rung bekannt.
Kritik an Cannabis-Rezepten aus dem Netz
Die PrĂ€sidentinnen und PrĂ€sidenten der Landesapothekerkammern haben einstimmig eine Resolution verabschiedet, die den missbrĂ€uchlichen Bezug verschreibungspflichtiger Arzneimittel ĂŒber digitale Plattformen kritisiert. Besonders Medizinalcannabis werde hĂ€ufig auf Basis standardisierter Online-Fragebögen und ohne persönliche Ă€rztliche Konsultation verschrieben.
Verschreibungspflicht mutiert zu Bestellvorgang
BAK-PrĂ€sident Dr. Armin Hoffmann erklĂ€rte, dass sich die Ă€rztliche Verschreibungspflicht zunehmend in einen âreinen Bestellvorgang durch den Nutzer oder die Nutzerinâ mutiere. Das gefĂ€hrde die Gesundheitsversorgung und schwĂ€che den Stellenwert medizinischer Diagnosen. Hoffmann rief Politik und Aufsichtsbehörden auf, heilberufliche Strukturen zu stĂ€rken und patientenorientierte Versorgung zu sichern.
Gesundheitsministerkonferenz will Thema auf Agenda setzen
Auch die am Mittwoch beginnende Gesundheitsministerkonferenz in Weimar will sich laut Hoffmann mit dem Thema befassen. Hoffmann: âWir begrĂŒĂen es sehr, dass die Gesundheitsministerinnen und -minister der BundeslĂ€nder die Dringlichkeit dieses Themas verstanden haben und das Ausstellen von Online-Verschreibungen ohne persönliche, Ă€rztliche Erstkonsultation bei ihrem Treffen diskutieren wollen.â
