Freitag, 19.12.2025

BERLIN – In einer gemeinsamen Resolution hat sich die Bundesapothekerkammer (BAK) entschieden gegen den digitalen Rezeptmissbrauch ĂŒber Online-Plattformen ausgesprochen. Besonders medizinisches Cannabis sei betroffen. Das gab der Verband am Dienstag (10.06.2025) in einer ErklĂ€rung bekannt.

Kritik an Cannabis-Rezepten aus dem Netz

Die PrĂ€sidentinnen und PrĂ€sidenten der Landesapothekerkammern haben einstimmig eine Resolution verabschiedet, die den missbrĂ€uchlichen Bezug verschreibungspflichtiger Arzneimittel ĂŒber digitale Plattformen kritisiert. Besonders Medizinalcannabis werde hĂ€ufig auf Basis standardisierter Online-Fragebögen und ohne persönliche Ă€rztliche Konsultation verschrieben.

Verschreibungspflicht mutiert zu Bestellvorgang

BAK-PrĂ€sident Dr. Armin Hoffmann erklĂ€rte, dass sich die Ă€rztliche Verschreibungspflicht zunehmend in einen „reinen Bestellvorgang durch den Nutzer oder die Nutzerin“ mutiere. Das gefĂ€hrde die Gesundheitsversorgung und schwĂ€che den Stellenwert medizinischer Diagnosen. Hoffmann rief Politik und Aufsichtsbehörden auf, heilberufliche Strukturen zu stĂ€rken und patientenorientierte Versorgung zu sichern.

Gesundheitsministerkonferenz will Thema auf Agenda setzen

Auch die am Mittwoch beginnende Gesundheitsministerkonferenz in Weimar will sich laut Hoffmann mit dem Thema befassen. Hoffmann: „Wir begrĂŒĂŸen es sehr, dass die Gesundheitsministerinnen und -minister der BundeslĂ€nder die Dringlichkeit dieses Themas verstanden haben und das Ausstellen von Online-Verschreibungen ohne persönliche, Ă€rztliche Erstkonsultation bei ihrem Treffen diskutieren wollen.“

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