Freitag, 19.09.2025

GENF – Die mehr als 190 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Vorsorgeregeln fĂŒr kĂŒnftige Pandemien aktualisiert. Die neuen internationalen Gesundheitsvorschriften sollen LĂ€nder besser auf grenzĂŒberschreitende KrankheitsausbrĂŒche vorbereiten. Die neuen Regeln treten am Freitag (19.09.2025) in Kraft.

WHO fĂŒhrt neue Alarmstufe „pandemische Notlage“ ein

Als zentrale Neuerung kann die WHO kĂŒnftig eine „pandemische Notlage“ als höchste Warnstufe verkĂŒnden. Diese Befugnis greift, wenn sich ein Virus wie das Coronavirus ĂŒber LĂ€ndergrenzen ausbreitet, Gesundheitssysteme ĂŒberfordert und internationale Koordination erforderlich ist.

Nationale Regierungen treffen weiterhin alle Entscheidungen

Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur berichtet, erhĂ€lt die WHO aber keine Vollmacht zur Anordnung von Zwangsmaßnahmen. Der WHO-Generaldirektor kann ausschließlich Empfehlungen aussprechen – Lockdowns, Impfverpflichtungen oder Grenzschließungen bleiben Sache der nationalen Regierungen. Diese können WHO-RatschlĂ€ge befolgen oder ignorieren.

Kampf gegen Falschinformationen als neue Aufgabe

Jeder Mitgliedsstaat muss nun KapazitĂ€ten zur frĂŒhzeitigen Erkennung und BekĂ€mpfung von Krankheitserregern aufbauen. Zu den geforderten FĂ€higkeiten gehört auch der Umgang mit Falschinformationen ĂŒber Krankheiten oder Schutzmaßnahmen. Parallel verhandelten die WHO-Mitglieder einen separaten Pandemie-Vertrag, der eine gerechtere weltweite Verteilung von Hilfsmitteln und Impfstoffen in Krisenzeiten sicherstellen soll.

Deutschland muss WHO-Regelungen ins nationale Recht ĂŒberfĂŒhren

In Deutschland erfordert die Umsetzung GesetzesĂ€nderungen, die bereits auf dem parlamentarischen Weg sind. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) betonte laut Handelsblatt, nur mit guter Zusammenarbeit der Staaten werde es möglich sein, globale Krisen zu verhindern oder einzudĂ€mmen. Deutschlands SouverĂ€nitĂ€t bleibe unberĂŒhrt.

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