Mittwoch, 17.09.2025

GRAZ – Ein 21-jĂ€hriger Ex-SchĂŒler erschoss am Dienstag (10.06.2025) bei einem Amoklauf am BORG in der DreierschĂŒtzengasse in Graz zehn Menschen. Anschließend richtete er sich selbst. Nach aktuellem Stand handelt es sich um einen EinzeltĂ€ter. Österreichs Kanzler Christian Stocker ordnete eine dreitĂ€gige Staatstrauer an.

Ex-SchĂŒler erschoss bei Amoklauf MitschĂŒler und Lehrkraft

Nach bisherigen Erkenntnissen betrat der ehemalige SchĂŒler des BORG Graz am Dienstagvormittag gegen 10 Uhr das SchulgebĂ€ude mit zwei legal besessenen Schusswaffen: einer Lang- und einer Kurzwaffe. Laut Medienberichten soll es sich bei der Langwaffe um eine Schrotflinte gehandelt haben.

In zwei KlassenrĂ€umen eröffnete der 21-JĂ€hrige das Feuer. Dabei starben acht SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie eine Lehrkraft, wie oe24.at berichtet. Anschließend beging der TĂ€ter in einer Toilette Suizid. Am frĂŒhen Abend erlag ein weiteres erwachsenes Opfer seinen Verletzungen im Krankenhaus. Insgesamt wurden zwölf weitere Menschen verletzt, einige davon schwer. Zwei Menschen sollen sich noch in kritischem Zustand befinden.

Behörden bestÀtigen: TÀter war unauffÀllig, Abschiedsbrief gefunden

Am Nachmittag informierten die Offiziellen auf einer Pressekonfrenz. Laut Gerald Ortner von der Landespolizeidirektion Steiermark war der TĂ€ter nicht polizeibekannt. Auch Innenminister Gerhard Karner bestĂ€tigte, es gĂ€be „keine polizeilichen Vormerkungen.“ Der Mann soll sich selbst als Mobbingopfer gesehen haben. Offiziell gilt das Motiv jedoch noch als unklar.

Wie die Kronenzeitung am Nachmittag berichtet, haben EinsatzkrĂ€fte die Wohnung des mutmaßlichen TĂ€ter durchsucht. Dabei hĂ€tten die Beamten auch einen Abschiedsbrief gefunden. Zum genaueren Inhalt ist aktuell noch nichts bekannt.

Bundeskanzler Stocker spricht von „nationaler Tragödie“

Bundeskanzler Christian Stocker bezeichnete die Tat als „nationale Tragödie“ und ordnete eine dreitĂ€gige Staatstrauer an. Welche geplanten öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, ließ er jedoch offen, doch sei niemandem zum Feiern zumute, so der Kanzler bei der Pressekonferenz. Zudem ordnete er eine Trauerbeflaggung an. Die Stadt Graz kĂŒndigte ebenfalls Absagen aller geplanten Events an.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr drĂŒckte ebenfalls den Betroffenen sein MitgefĂŒhl aus: „Österreich steht seit heute Vormittag unter Schock.“ Anschließend danke er den EinsatzkrĂ€ften fĂŒr ihr entschlossenes Handeln und betont zugleich: „Die Schule muss ein sicherer Ort fĂŒr alle sein.“

Nach Amoklauf: Stadtregierung tagt noch am Abend

Die Grazer BĂŒrgermeisterin Elke Kahr zeigte sich „sprachlos“ angesichts der Tat und versprach umfassende UnterstĂŒtzung fĂŒr Betroffene. Die Stadtregierung wolle noch am Abend zu einer Krisensitzung zusammentreten.

Die Polizei war mit mehreren Cobra-Einheiten im Einsatz und sicherte das SchulgebĂ€ude. Die Auswertung der Tat und die Aufarbeitung des Umfelds des TĂ€ters dauern an. Ein endgĂŒltiges Motiv steht noch aus.

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