BERLIN â Alle 22 Millionen deutschen Rentner erlebten im Juli 2025 eine bĂśse Ăberraschung. Bei der fälligen Nachzahlung zur Pflegeversicherung unterlief der Rentenversicherung ein schwerwiegender Rechenfehler, wie mehrere Medien am Mittwochabend (06.08.2025) berichtet. Die BehĂśrden berechneten die Beiträge der Renten falsch und kassierten dadurch rund 11 Millionen Euro zu viel.
Falsche Berechnungsgrundlage fĂźr Renten fĂźhrt zu Ăberzahlung
Erwerbstätige zahlen bereits seit Januar den erhĂśhten Beitragssatz. Rentnern zogen die BehĂśrden im Juli einmalig eine Nachzahlung von 1,2 Prozent ihrer Rente ab â entsprechend sechs Monaten zu je 0,2 Prozentpunkten. Das Problem: Die Berechnung erfolgte auf Basis der zum 1. Juli erhĂśhten RentenhĂśhe, obwohl diese von Januar bis Juni noch gar nicht galt.
Beispielrechnung zeigt das AusmaĂ des Fehlers
Der konkrete Fall eines Rentners, Ăźber den die âBILDâ-Zeitung berichtet, verdeutlicht die Tragweite: Anstatt mit der bis Juni gĂźltigen Rente von 2.455,98 Euro rechneten die BehĂśrden mit dem neuen Wert von 2.547,80 Euro. Die Nachzahlung von 1,2 Prozent auf die hĂśhere Summe betrug 30,57 Euro anstatt 29,47 Euro â eine Differenz von 1,10 Euro pro Betroffenen. Obwohl der Betrag im Einzelfall Ăźberschaubar wirkt, offenbart der Vorfall Mängel in der Datenverarbeitung der Rentenversicherung. Laut Angaben der BILD hat die Pflegeversicherung damit insgesamt rund elf Millionen Euro zu viel berechnet.
Steuerzahler-Bund fordert Erstattung
Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, kritisierte gegenĂźber Bild: âGegenĂźber den Rentnerinnen und Rentnern ist das nicht fair! Das zuständige Sozialministerium und die Rentenversicherung wären gut beraten, die zu viel gezahlten Pflegebeiträge wieder zu erstatten.â Das planen die Verantwortlichen allerdings nicht: Sozialministerin Bärbel Bas lieĂ Ăźber eine Sprecherin gegenĂźber âBildâ mitteilen, dass eine RĂźckzahlung nicht vorgesehen sei.
