Donnerstag, 07.08.2025
RUHPOLDING – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat bei der Hauptalmbegehung in Ruhpolding am Mittwoch (06.08.2025) ein rasches Handeln beim Thema Wolf und dessen Bestandsreduzierung gefordert. Vor rund 1.000 Teilnehmern auf der Eschelmoosalm sprach er sich erneut fĂŒr die Bejagung des Raubtieres aus und kĂŒndigte weitere GesprĂ€che mit der CSU an.

Bund soll gĂŒnstigen Erhaltungszustand fĂŒr den Wolf melden

„Der Schutzstatus des Wolfes wurde von der EU endlich abgesenkt – was jetzt fehlt, ist der politische Wille schnell zu einer Bejagung zu kommen. Der Bund muss jetzt unverzĂŒglich den gĂŒnstigen Erhaltungszustand des Wolfes fĂŒr ganz Deutschland an die EU melden“, erklĂ€rte Aiwanger. Er forderte, den Wolf endlich ins Bayerische Jagdgesetz aufzunehmen. Auf LĂ€nderebene könne der Wolf viel frĂŒher gemanagt werden, wenn der Bund weiter Zeit verliere.
Foto: StMWi | Bastian Brummer

Vergleich mit Schweden zeigt Ungereimtheiten auf

Aiwanger kritisierte die Haltung des Bundes scharf: „Schweden kommt mit 300 Wölfen zum Ergebnis ‚gĂŒnstig‘ – in Deutschland sollen ĂŒber 2.000 nicht reichen? Das ist nicht nachvollziehbar und auch den betroffenen Almwirten nicht zu vermitteln.“ Ein Warten auf den Bund sei weder nötig, noch verantwortbar. „Wir brauchen keine Verzögerungen in Berlin, sondern eine pragmatische und rechtssichere Lösung zum Schutz unserer Weidetierhalter.“

Flexibles Höchstabschusssystem fĂŒr den Wolf geplant

Der bayerische Jagdminister setzt sich seit Ende 2024 fĂŒr eine rechtssichere Aufnahme des Wolfs ins Bayerische Jagdgesetz ein. Sein Vorschlag sieht ein flexibles Höchstabschusssystem vor, mit regionaler Freigabe fĂŒr AbschĂŒsse, wenn konkrete Risse oder GefĂ€hrdungen auftreten. „Der Wolf gehört ins Jagdrecht, und zwar jetzt, nicht erst 2026“, so Aiwanger.

Almwirtschaft von zentraler Bedeutung fĂŒr Freistaat

Der Minister betonte die elementare Bedeutung der Almwirtschaft fĂŒr Bayern. Die ĂŒber 14.000 Bergbauernbetriebe pflegen rund 370.000 Hektar Bergregionen und schaffen somit LebensrĂ€ume fĂŒr Mensch, Tier und Natur. „Die Almen sichern BiodiversitĂ€t, Kulturlandschaft und regionale Wertschöpfung – dafĂŒr verdienen unsere Almbauern höchste Anerkennung. Diese Arbeit darf nicht durch unkontrollierte Wolfspopulationen gefĂ€hrdet werden“, betonte der Minister.
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