MÜNCHEN – Nach dem Brand eines Wohnhauses in der Glockenblumenstraße im Stadtteil Lerchenau laufen am Donnerstag (02.10.2025) die Spurensicherungsmaßnahmen weiter. Im Laufe des Vormittags konnten Beamte der Kriminalpolizei das Haus betreten und eine Leiche auffinden. Sie wurde umgehend ins Institut für Rechtsmedizin gebracht, wo eine Obduktion durchgeführt wurde. Ob es sich bei der Leiche um den vermissten 90-jährigen Hausbewohner handelt, kann die Polizei derzeit noch nicht bestätigen.
Brand nach Familienstreitigkeit in München
Am Mittwoch (01.10.2025) gegen 4:40 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein, dass ein Haus in der Glockenblumenstraße brenne und Anwohner Knallgeräusche wahrnehmen würden. Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten rückte zum Einsatzort aus. Beim Eintreffen der Kräfte befand sich das Haus in Vollbrand.

Nach ersten Ermittlungen soll ein 57-jähriger Deutscher aus Starnberg im Rahmen einer Familienstreitigkeit das Gebäude in Brand gesetzt haben. Der Mann verfügte weder über waffen- noch sprengstoffrechtliche Erlaubnisse. Die 81-jährige Mutter des Mannes fanden Einsatzkräfte mit einer Schussverletzung vor dem Haus auf. Die 21-jährige Tochter befand sich im ersten Obergeschoss des brennenden Hauses und konnte kurz bevor sie aus dem Fenster sprang von einem Interventionsteam der Polizei mit einer Leiter gerettet werden.
Sprengvorrichtungen erschwerten Rettungsarbeiten
Ein Betreten des Hauses war zunächst nicht möglich, da Feuerwehr und Polizei Drahtseile und Sprengvorrichtungen am Ort feststellten. Der 57-jährige Tatverdächtige flüchtete nach der Tat und wurde unter Einsatz eines Polizeihubschraubers verfolgt. Kurze Zeit später fanden ihn Einsatzkräfte leblos in der Nähe des Lerchenauer Sees auf. Bei seinem mitgeführten Rucksack bestand der Verdacht von Sprengvorrichtungen, weshalb eine Näherung erst nach der Arbeit von Entschärfern möglich war.
Evakuierungen der umliegenden Häuser
Aufgrund der Sprengvorrichtungen mussten die umliegenden Häuser evakuiert werden. Von dieser Maßnahme waren etwa 80 Personen betroffen. Zusätzlich fanden die Ermittler einen Brief mit Hinweisen auf weitere Sprengsätze – unter anderem mit Bezug zum Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt blieb daraufhin stundenlang gesperrt. Die Wohnung des Mannes in Starnberg durchsuchten Spezialkräfte und Entschärfer unter Einbindung der Polizeiinspektion Starnberg.
Ermittlungen dauern an
Am Haus als Tatort führen Kriminalbeamte weiterhin umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durch. Hierzu sind insbesondere auch Spezialisten der Brandfahndung sowie Experten des Landeskriminalamtes tätig. Die Ermittlungen zu Tathintergrund und Tatablauf dauern an.