BAMBERG – Drei intensive Stunden lang übten am Samstag (13.09.2025) rund 350 Einsatzkräfte sowie 130 Statisten im Fuchs-Park-Stadion den absoluten Ernstfall. Das Szenario: Amoklage! Polizei, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Feuerwehr trainierten bei der Großübung im engen Zusammenspiel mit den Kliniken Bamberg, Burgebrach und Scheßlitz.
Großübung testet organisationsübergreifende Zusammenarbeit
Der Fall, der glücklicherweise nur eine Übung war: Ein frustrierter ehemaliger Mitarbeiter eines Fußballvereins greift im psychischen Ausnahmezustand wahllos mit einem Messer Menschen im VIP-Bereich der Tribüne an. Der Sanitätsdienst im Stadion vermutet zunächst eine Schlägerei und alarmiert die Polizei.

25 Verletzte werden in drei Kliniken versorgt
„Jede Sekunde zählt. Den Täter handlungsunfähig zu machen, Rettungsdiensten ohne Eigengefährdung ihren Einsatz zu ermöglichen und die Bevölkerung zu schützen, lässt keinen Zeitverzug zu“, betonte Polizeivizepräsident Ulrich Rothdauscher. „Wir sind dankbar für diese Übung, ist doch die Bewältigung lebensbedrohlicher Einsatzlagen kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis intensiver Planung und Abstimmung.“
Insgesamt kamen in dem Szenraio 25 Personen inklusive Täter zu Schaden und benötigten eine stationäre Versorgung in den Kliniken. Das Bayerische Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst waren mit knapp 100 Einsatzkräften im Einsatz. „Bei einem solchen Massenanfall an Verletzten ist es enorm wichtig, dass wir hier die Versorgung, Verteilung und Übergabe der Verletzten an die Kliniken üben“, erklärte René Timmermann vom Malteser Hilfsdienst Bamberg.
Großübung bringt wichtige Erkenntnisse
Rund 50 Übungsbeobachter der einzelnen Organisationen bewerteten die Abläufe. „Übung macht den Meister. Das gilt auch und gerade für Szenarien, von denen wir uns alle wünschen, dass sie am besten nie eintreten mögen“, betonte Bambergs Polizeichef Florian Mayer. „Gemeinsame Übungen mit anderen Organisationen ermöglichen uns, das Vorgehen unserer Partner noch besser kennenzulernen und ohnehin bestehende Kooperationen vertiefen und noch optimieren zu können.“
Nach drei Stunden verkündete Übungsleiter Christian Seitz das Ende. „Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es steht bereits jetzt fest, dass wir aus der Übung viele Erkenntnisse für eine noch bessere Zusammenarbeit mitnehmen“, resümierte er.
Prominente Zuschauer im Publikum
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verfolgte die Übung vor Ort: „Durch realitätsnahe Szenarien kann die organisationsübergreifende Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen im Ernstfall geübt und weiter verbessert werden.“ Dabei käme es vor allem auf verlässliche Planung, gute Vorbereitung und die Vernetzung aller relevanten Akteure an. Auch Oberbürgermeister Andreas Starke und weitere Ehrengäste aus Politik und von Sicherheitsbehörden waren anwesend.