JERUSALEM – Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt besuchte im Rahmen seiner Israel-Reise die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. In der Gedenkhalle Ohel Yizkor legte er im Namen der Bayerischen Staatsregierung einen Kranz vor der Ewigen Flamme nieder.
Tränen und schwere Worte im Gästebuch
„Es ist schwer, hier Worte zu finden, wo doch eigentlich alle Worte fehlen“, schrieb Gotthardt anschließend ins Gästebuch. Sein emotionaler Eintrag lautete: „Mit schwerem Herzen und in Tränen gedenke ich hier der sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden. Ich verneige mich – persönlich, wie als Mitglied der Bayerischen Staatsregierung – tief vor den Opfern der Shoa und rufe laut: Nie wieder!“
Verantwortung für kommende Generationen
Gotthardt betonte die Verpflichtung aus der Vergangenheit: „Das Erbe der Opfer verpflichtet uns, weltweit einzustehen für die Würde des Menschen, für Freiheit, für Frieden – heute und für kommende Generationen. Yad Vashem macht dabei das Unsagbare sichtbar, gibt Namen – und erinnert uns daran, die große Verantwortung aus der Vergangenheit in die Zukunft zu tragen.“
München soll erstes Center außerhalb Israels bekommen
Der Staatssekretär unterstützt uneingeschränkt Bayerns Bemühungen um den Aufbau des weltweit ersten „Yad Vashem Education Center“ außerhalb Israels in München. Die Stadt sei einst traurige „Hauptstadt der Bewegung“ gewesen, von der aus Adolf Hitler die NS-Diktatur und damit die Judenvernichtung gestartet hatte. Gleichzeitig sei 1945 an der Isar das jüdische Gemeindeleben für Deutschland wieder neu begründet worden.
„Wir werden alles tun, um die Verantwortlichen bei Yad Vashem zu überzeugen“, erklärte Gotthardt. Es sei endlos wichtig, die Erinnerung lebendig zu halten und gegen jede Form von Antisemitismus aufzustehen – egal, ob von links, von rechts oder aus der Mitte der Gesellschaft.
