Sonntag, 21.12.2025

DEUTSCHLAND – Seit Jahrhunderten dient der Mondkalender vielen als Orientierung im Garten. Vom richtigen Zeitpunkt fĂŒr Aussaat und RĂŒckschnitt bis zur idealen Ernte: Die verschiedenen Mondphasen sollen Einfluss auf Pflanzen, Boden und Ertrag nehmen. Besonders im FrĂŒhjahr greifen viele HobbygĂ€rtner auf den alten Brauch zurĂŒck – obwohl wissenschaftliche Beweise fehlen.

Der Einfluss des Mondes im Rhythmus der Natur

Der Mond durchlĂ€uft in rund 29,5 Tagen vier Hauptphasen: Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Nach traditioneller Auffassung steht jede Phase mit bestimmten Arbeiten im Garten in Verbindung. Die Vorstellung dahinter: Der Mond beeinflusst nicht nur Ebbe und Flut, sondern auch das Wasser in Pflanzen, Samen und Böden – und damit das Wachstum.

Demnach gilt:

  • Zunehmender Mond fördert das Pflanzenwachstum ĂŒber der Erde – ideal fĂŒr BlattgemĂŒse, KrĂ€uter, Tomaten oder Paprika.
  • Abnehmender Mond eignet sich fĂŒr Arbeiten im Wurzelbereich – etwa fĂŒr das Pflanzen von Karotten, Radieschen oder Kartoffeln.
  • Vollmond gilt als kraftvolle Zeit fĂŒr Ernten, insbesondere bei Heilpflanzen und aromatischen KrĂ€utern.
  • Neumond steht fĂŒr Ruhe, Pflege und RĂŒckschnitt – eine gute Phase fĂŒr Bodenbearbeitung und das Entfernen unerwĂŒnschter Pflanzen.

GĂ€rtnern mit GefĂŒhl und Struktur

Ob der Mond tatsĂ€chlich Einfluss auf das Wachstum hat, lĂ€sst sich wissenschaftlich kaum belegen. Studien liefern widersprĂŒchliche Ergebnisse. Dennoch schwören viele GĂ€rtner auf die Methode – sei es aus Tradition, Erfahrung oder Intuition. Auch biodynamische Landwirtschaftsbetriebe wie Demeter richten viele Arbeiten nach dem Mond aus – dort gehört der Kalender fest zum Konzept.

UnabhÀngig vom wissenschaftlichen Nachweis bringt der Mondkalender vor allem eines: Struktur und Achtsamkeit im Umgang mit Pflanzen. Wer sich an Mondphasen orientiert, plant bewusster, beobachtet genauer und geht langsamer und gezielter vor.

Kein Ersatz fĂŒr Bodenwissen – aber eine gute ErgĂ€nzung

GĂ€rtnern nach dem Mond ersetzt keine fundierte Pflanzenkenntnis oder Bodenpflege. Gute Erde, ausreichend Licht, passende Temperaturen und regelmĂ€ĂŸige Pflege bleiben die entscheidenden Faktoren fĂŒr gesundes Wachstum. Der Mondkalender kann jedoch helfen, Arbeitsschritte besser zu timen und den eigenen Gartenalltag zu entschleunigen.

Besonders im FrĂŒhling nutzen viele HobbygĂ€rtner die Chance, sich neu auf die Natur einzulassen – und greifen gerne auf ĂŒberliefertes Wissen zurĂŒck. Ob Mythos oder wirksames Hilfsmittel: FĂŒr viele zĂ€hlt das gute GefĂŒhl – und das spricht oft fĂŒr den alten Kalender.

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