Mittwoch, 17.09.2025

BRÜSSEL – Eine neue EU-Verordnung sorgt in der deutschen Lastwagen-Branche für Aufregung. Nach der Verordnung (EU) 2024/1610 müssen Lastwagenanhänger ihren CO₂-Ausstoß reduzieren – obwohl sie weder Auspuff noch Motor haben. Werden die Emissionsziele nicht erreicht, drohen ab 2030 massive Strafen.

Führende Hersteller ziehen vor Gericht

Die deutsche Lastwagen-Branche rechnet damit, dass ihr Geschäft nicht mehr wirtschaftlich wäre. Führende Hersteller von Lastwagenanhängern ziehen deshalb vor den Europäischen Gerichtshof. Sie wenden sich gegen die Verordnung, die seit dem 1. Juli 2024 verbindliche CO₂-Reduktionsziele auch für Anhänger festlegt.

Mehr Fahrten statt weniger Emissionen

Die Hersteller warnen vor paradoxen Effekten: Die EU-Verordnung könnte für mehr Lastwagenfahrten sorgen. Berechnet werden die Einsparungen über das Computer-Programm VECTO, das technische Änderungen automatisch positiv bewertet. In der Realität könnte das aber zu weniger Ladevolumen führen – und deshalb zu mehr Leerfahrten.

Millionenschwere Strafzahlungen drohen

Ab 2030 drohen Strafzahlungen von 4.250 Euro pro Gramm CO₂ pro Tonne/Kilometer. Das könnte Lastwagenanhänger um bis zu 40 Prozent verteuern. „Unsere Hochrechnungen alleine für das Unternehmen Krone kommen aktuell auf Strafzahlungen von circa 140 Millionen Euro, sollten wir die Ziele um nur 2,5 Prozent verfehlen“, sagte Gero Schulze Isfort, Chef des Nutzfahrzeug-Bauers Krone, laut BILD-Zeitung. Über 70.000 Jobs in Deutschland und Europa stehen auf dem Spiel.

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