Mittwoch, 05.11.2025

BRÜSSEL – Eine neue EU-Verordnung sorgt in der deutschen Lastwagen-Branche fĂŒr Aufregung. Nach der Verordnung (EU) 2024/1610 mĂŒssen LastwagenanhĂ€nger ihren CO₂-Ausstoß reduzieren – obwohl sie weder Auspuff noch Motor haben. Werden die Emissionsziele nicht erreicht, drohen ab 2030 massive Strafen.

FĂŒhrende Hersteller ziehen vor Gericht

Die deutsche Lastwagen-Branche rechnet damit, dass ihr GeschĂ€ft nicht mehr wirtschaftlich wĂ€re. FĂŒhrende Hersteller von LastwagenanhĂ€ngern ziehen deshalb vor den EuropĂ€ischen Gerichtshof. Sie wenden sich gegen die Verordnung, die seit dem 1. Juli 2024 verbindliche CO₂-Reduktionsziele auch fĂŒr AnhĂ€nger festlegt.

Mehr Fahrten statt weniger Emissionen

Die Hersteller warnen vor paradoxen Effekten: Die EU-Verordnung könnte fĂŒr mehr Lastwagenfahrten sorgen. Berechnet werden die Einsparungen ĂŒber das Computer-Programm VECTO, das technische Änderungen automatisch positiv bewertet. In der RealitĂ€t könnte das aber zu weniger Ladevolumen fĂŒhren – und deshalb zu mehr Leerfahrten.

Millionenschwere Strafzahlungen drohen

Ab 2030 drohen Strafzahlungen von 4.250 Euro pro Gramm CO₂ pro Tonne/Kilometer. Das könnte LastwagenanhĂ€nger um bis zu 40 Prozent verteuern. „Unsere Hochrechnungen alleine fĂŒr das Unternehmen Krone kommen aktuell auf Strafzahlungen von circa 140 Millionen Euro, sollten wir die Ziele um nur 2,5 Prozent verfehlen“, sagte Gero Schulze Isfort, Chef des Nutzfahrzeug-Bauers Krone, laut BILD-Zeitung. Über 70.000 Jobs in Deutschland und Europa stehen auf dem Spiel.

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