Donnerstag, 31.07.2025

NENNSLINGEN – Stephan richtete am Mittwochabend (11.06.2025) seine 600mm-Kamera bei Nennslingen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gen Südosten. Der Hobbyfotograf wartete auf einen ganz besonderen Moment: Den Erdbeermond, der so tief am Himmel stand wie seit 18 Jahren nicht mehr.

Großer Mondstillstand alle 18,6 Jahre

Was den Vollmond im Juni 2025 so außergewöhnlich machte, war ein astronomisches Phänomen namens „Großer Mondstillstand“. Alle 18,6 Jahre gibt es dies zu bewundern. Zuletzt war das Phänomen im Jahr 2007 zu beobachten und wird das nächste Mal 2043 zu sehen sein. Der Mond stand dabei so tief über dem Horizont, dass sein Licht einen besonders langen Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen musste – was ihm seine charakteristische rötlich-goldene Farbe verlieh.

Akribische Vorbereitung mit Apps

Stephan hat sich akribisch auf diesen Moment vorbereitet. „Mit der App kann ich genau sehen, wo der Mond zu welcher Zeit über dem Horizont aufsteigt. Das habe ich genutzt, um die Kamera richtig auszurichten“, beschreibt er seine Herangehensweise. Seine Empfehlung für andere Mondfotografen: Apps wie PhotoPills seien besonders hilfreich für die Planung.

Foto: Vifogra | Goppelt

Stativ und Telezoom unverzichtbar

Die technische Ausstattung ist entscheidend für gelungene Mondaufnahmen. „Also als allererstes mal Stativ, dass man die Kamera auch wirklich gut fixieren kann. Und ja, also auf jeden Fall ein Telezoom, also so ab 200 Millimeter aufwärts“, rät der erfahrene Hobbyfotograf. Ein wichtiger Profi-Tipp: Der Bildstabilisator sollte auf dem Stativ ausgeschaltet werden.

Waldbrände verstärken Rotfärbung

Doch selbst bei bester Vorbereitung kann die Natur einen Strich durch die Rechnung machen. Stephan zeigt sich „eher weniger zufrieden, was einfach daran liegt, dass man ziemlich viele atmosphärische Störungen hat“. Tatsächlich verstärken die Waldbrände in Kanada die rötliche Färbung des Vollmonds zusätzlich, da sie auch in Europa für mehr Staub in der Atmosphäre sorgen.

„Weil es ein seltenes Ereignis ist und das nächste Mal wird wahrscheinlich eng, dass ich das nochmal erlebe“, erklärt er seine Motivation für den nächtlichen Fototermin. Seine Erfahrung spiegelt wider, was Tausende von Himmelsbeobachtern in dieser Nacht erleben – die Faszination für ein seltenes Naturphänomen.

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