NENNSLINGEN â Stephan richtete am Mittwochabend (11.06.2025) seine 600mm-Kamera bei Nennslingen im mittelfrĂ€nkischen Landkreis WeiĂenburg-Gunzenhausen gen SĂŒdosten. Der Hobbyfotograf wartete auf einen ganz besonderen Moment: Den Erdbeermond, der so tief am Himmel stand wie seit 18 Jahren nicht mehr.
GroĂer Mondstillstand alle 18,6 Jahre
Was den Vollmond im Juni 2025 so auĂergewöhnlich machte, war ein astronomisches PhĂ€nomen namens âGroĂer Mondstillstandâ. Alle 18,6 Jahre gibt es dies zu bewundern. Zuletzt war das PhĂ€nomen im Jahr 2007 zu beobachten und wird das nĂ€chste Mal 2043 zu sehen sein. Der Mond stand dabei so tief ĂŒber dem Horizont, dass sein Licht einen besonders langen Weg durch die ErdatmosphĂ€re zurĂŒcklegen musste â was ihm seine charakteristische rötlich-goldene Farbe verlieh.
Akribische Vorbereitung mit Apps
Stephan hat sich akribisch auf diesen Moment vorbereitet. âMit der App kann ich genau sehen, wo der Mond zu welcher Zeit ĂŒber dem Horizont aufsteigt. Das habe ich genutzt, um die Kamera richtig auszurichtenâ, beschreibt er seine Herangehensweise. Seine Empfehlung fĂŒr andere Mondfotografen: Apps wie PhotoPills seien besonders hilfreich fĂŒr die Planung.

Stativ und Telezoom unverzichtbar
Die technische Ausstattung ist entscheidend fĂŒr gelungene Mondaufnahmen. âAlso als allererstes mal Stativ, dass man die Kamera auch wirklich gut fixieren kann. Und ja, also auf jeden Fall ein Telezoom, also so ab 200 Millimeter aufwĂ€rtsâ, rĂ€t der erfahrene Hobbyfotograf. Ein wichtiger Profi-Tipp: Der Bildstabilisator sollte auf dem Stativ ausgeschaltet werden.
WaldbrÀnde verstÀrken RotfÀrbung
Doch selbst bei bester Vorbereitung kann die Natur einen Strich durch die Rechnung machen. Stephan zeigt sich âeher weniger zufrieden, was einfach daran liegt, dass man ziemlich viele atmosphĂ€rische Störungen hatâ. TatsĂ€chlich verstĂ€rken die WaldbrĂ€nde in Kanada die rötliche FĂ€rbung des Vollmonds zusĂ€tzlich, da sie auch in Europa fĂŒr mehr Staub in der AtmosphĂ€re sorgen.
âWeil es ein seltenes Ereignis ist und das nĂ€chste Mal wird wahrscheinlich eng, dass ich das nochmal erlebeâ, erklĂ€rt er seine Motivation fĂŒr den nĂ€chtlichen Fototermin. Seine Erfahrung spiegelt wider, was Tausende von Himmelsbeobachtern in dieser Nacht erleben â die Faszination fĂŒr ein seltenes NaturphĂ€nomen.