Sonntag, 04.05.2025

TENNENLOHER FORST – Ein verheerender Waldbrand im Tennenloher Forst hält seit Tagen die Region in Atem. Rund 40.000 Quadratmeter Waldfläche fielen bereits den Flammen zum Opfer. Ein Team aus Tierschützern, Tierärzten und Jägern wartet auf die Freigabe, um verletzte Tiere zu retten.

Munitionsbelastetes Gebiet erschwert Rettung

„Es ist ein ehemaliges Munitionsgelände. Im wahrsten Sinne hoch explosiv, mit so gut wie keiner Betretungsmöglichkeit“, erklärt Nicole, 3. Vorstand der Wildtierhilfe Süddeutschland e.V. Das Gelände bleibt wegen der Explosionsgefahr aktuell gesperrt – eine zusätzliche Herausforderung für die Rettungsteams.

Foto: Vifogra | Goppelt

Waldbrand in Brut- und Setzzeit besonders fatal

Die Auswirkungen auf die Tierwelt erscheinen dramatisch: „Wir haben aktuell Brut- und Setzzeit. Viele Jungtiere sind betroffen – die bleiben sitzen, ducken sich und fliehen nicht“, sagt Nicole. Die Wildtierhilfe erhielt von den Behörden die Autorisierung, sich um sämtliche verletzte Tiere im Forst zu kümmern.

Hightech-Einsatz für die Rettung

Für den kommenden Einsatz steht moderne Technik bereit. „Wir müssen hauptsächlich von den Wegen agieren“, erklärt René Friedrich von der technischen Wildtierrettung Erlangen. Wärmebilddrohnen und spezielle Kameras sollen dabei helfen, verletzte Tiere zu lokalisieren. Spezialisierte Jagdhunde und mobile Teams stehen für die Bergung und Versorgung bereit.

Überwältigende Hilfsbereitschaft

In einer Garage in Erlangen liegen bereits Kisten mit Spezialverbänden und medizinischem Material. Ehrenamtliche sortieren die eingehenden Spenden. Unter ihnen auch Christiane Westphal, eine Krankenschwester: „Mamas mit wirklich kleinen Kindern, die dann so in der Hand eine Pflasterschachtel hatten und gesagt haben, ‚Ich will Bambi helfen‘.“

Foto: Vifogra | Klein

Kostenintensive Tierrettung

Die Versorgung verletzter Wildtiere kostet viel Geld. „Für ein Reh brauchen wir im Monat ungefähr 200 Euro. Damm- oder Rotwild ist deutlich teurer“, erläutert Nicole. Besonders hilfreich erscheinen Amazon-Gutscheine oder gezielte Geldspenden für spontan benötigtes Material. Wichtig bleibt auch ihr Appell: „Bitte nicht versuchen, selber Tiere einzufangen. Das wäre Jagdwilderei und eine Straftat.“

Teilen.