Montag, 29.09.2025

EISENHÜTTENSTADT – Über 70 Helfer aus acht Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks (THW) probten drei Tage lang den Ernstfall an der Landesschule und Technischen Einrichtung (LSTE) in Eisenhüttenstadt. Gemeinsam mit der polnischen Staatsfeuerwehr übten die Einsatzkräfte verschiedene CBRN-Szenarien – also Lagen mit chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahren.

THW probt CBRN-Dekontamination von Fahrzeugen und Personen

An der ersten Einsatzstelle trainierte die „rescEU CBRN-Decon“-Einheit des THW-Landesverbands Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt die Dekontamination von Lastwagen und Autos. Deren Untereinheit 2.2 befindet sich derzeit noch im Aufbau und trainierte zusätzlich die Dekontamination der eigenen Helfer nach einem Einsatz.

EISENHÜTTENSTADT - 🚨 Über 70 THW-Helfer üben CBRN-Ernstfall mit polnischer Feuerwehr! Drei Tage Training für chemische, biologische und nukleare Gefahren! ⚠
Foto THW | Jan Holste

Die rescEU-CBRN-Dekontaminationskapazität hält die EU für Katastrophenfälle mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren bereit. Zum Einsatz kommt sie, wenn die Mittel des betroffenen Landes und des Europäischen Katastrophenschutzpools nicht mehr ausreichen. Das THW baut diese Kapazität gemeinsam mit der Bundespolizei und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf.

Foto THW | Viktoria Pfeiffer

Drei realitätsnahe Gefahrenlagen simuliert

An der zweiten Übungsstelle bewältigten Spezialisten drei unterschiedliche CBRN-Lagen. Die „TTF ABC“ – eine Facheinheit für atomare, biologische und chemische Gefahren – arbeitete unter Leitung des THW Quedlinburg mit einer Einheit der polnischen Staatsfeuerwehr (PSP) zusammen.

Foto THW | Jan Holste

Im ersten Szenario mussten die Helfer in einem Personenzug eingreifen: Ein Virus hatte mehrere Passagiere kontaminiert, einige trugen Verletzungen davon. Bei der zweiten Übung sicherten und dichteten die Kräfte einen beschädigten Kesselwagen ab, aus dem Chemikalien austraten. Das dritte Szenario stellte die größte Herausforderung dar: Nach einer Explosion mit radioaktiver Freisetzung bargen die Einsatzkräfte verschüttete Personen mit schwerem Bergegerät aus den Trümmern.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt

Die dreitägige Übung vertiefte die Handlungsabläufe in der rescEU CBRN-Decon Sub Unit 2.2 und festigte die länderübergreifende Kooperation zwischen dem deutschen THW und der polnischen Staatsfeuerwehr. Der fachliche Austausch stärkte zudem die Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Katastrophenschutz.

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