Dienstag, 30.12.2025

DEUTSCHLAND – Die Kassen sind leer – jetzt kommt die Reform! 2026 wird das entscheidende Jahr für unsere Gesundheitspolitik. Union und SPD müssen allein im kommenden Jahr 12 Milliarden Euro sparen. Sonst droht eine Beitragsexplosion.

Praxisgebühr wieder im Gespräch

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen bringt eine Kontaktgebühr von 3 bis 4 Euro pro Arztbesuch ins Spiel. Ziel: weniger Arztbesuche, geringere Kosten. Unionsfraktionsvize Albert Stegemann sagt: „Eine Vollkasko-Mentalität steht im Widerspruch zur Wertschätzung medizinischer Leistungen. Deshalb darf es keine Denkverbote bei Praxisgebühr oder höheren Zuzahlungen geben.“ sagt er zu BILD.

Primärarztsystem soll 5 Milliarden sparen

Parallel plant die Koalition ein Primärarztsystem mit Steuerung über Hausärzte. Stegemann rechnet vor: „Ließe sich durch die Primärversorgung die Zahl der Arztkontakte um 10 Prozent senken, würde das eine Ersparnis von bis zu 5 Milliarden Euro jährlich bedeuten.“

Weniger Krankenhäuser, bessere Qualität

Es soll künftig weniger Kliniken geben, dafür soll die Qualität besser werden. „Wir werden uns von dem Anspruch verabschieden müssen, nicht weiter als fünf Kilometer zum nächsten Krankenhaus fahren zu müssen“, so Stegemann. SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis: „Allein die Reform des Rettungsdiensts würde Patientenströme effektiv steuern und könnte bis zu 6 Milliarden Euro pro Jahr einsparen.“

Prävention als Milliardensparer

CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger macht einen ungesunden Lebensstil für explodierende Kosten verantwortlich: „Sicher könnte man mittelfristig durch bessere Prävention 10 bis 20 Milliarden Euro jährlich einsparen.“ Die Arzneikosten stiegen bis September um 5 Prozent auf 44 Milliarden Euro – die Techniker Krankenkasse fordert deshalb einen höheren Herstellerabschlag, Ersparnis: bis zu 3 Milliarden Euro jährlich.

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