MÜNCHEN – Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger begrüßt die jüngste Entscheidung des Bundesumweltministeriums zum günstigen Erhaltungszustand des Wolfs in der kontinentalen biogeografischen Region – mahnt aber zugleich mehr Praxisnähe und Tempo beim Wolfsmanagement an. „Endlich bewegt sich der Bund beim Wolf. Wir brauchen ein vernünftiges Management statt ideologischer Scheuklappen“, so Aiwanger.
Wolf im Fokus: Schutzstatus und Herausforderungen für Bayern
Der Minister sieht im Schritt aus Berlin zwar einen Fortschritt, kritisiert jedoch, dass die Bundesregierung die Almbauern im Alpenraum weiterhin im Stich lasse. Für die alpine Region bleibe eine klare Bewertung im FFH-Bericht aus. Aiwanger fordert, den Erhaltungszustand grenzübergreifend zu betrachten und die Erfahrungen der Nachbarstaaten einzubeziehen. „Die Almbauern sind dringend auf verlässliche Regelungen angewiesen“, betont er.
Forderung nach rechtssicherem Bestandsmanagement
Aiwanger drängt auf eine schnelle Anpassung des Bundesnaturschutzgesetzes, um eine rechtssichere Entnahme von Wölfen zu ermöglichen. „Der Bund muss endlich mit dem Märchen aufhören, dass Bundesjagd- und Bundesnaturschutzgesetz gleichzeitig geändert werden müssten“, so der Minister. Jagdrecht sei Ländersache, der Schutzstatus müsse jedoch klar und zügig im Bundesnaturschutzgesetz angepasst werden.
Bayern will flexibles Abschusssystem
Bayern plant, den Wolf ins Landesjagdgesetz aufzunehmen. Künftig sollen Abschüsse regional freigegeben werden, wenn konkrete Risse oder Gefährdungen auftreten. Das bayerische Kabinett hat sich bereits auf Eckpunkte für eine Jagdgesetznovelle verständigt, die auch den Goldschakal einschließt. Ziel ist ein flexibles, unbürokratisches und rechtssicheres Wolfsmanagement, das den günstigen Erhaltungszustand nicht gefährdet.
Wolfsmanagement mit Augenmaß
Aiwanger betont: „Wir müssen im Sinne unserer Landwirtschaft und Tierhalter das tun, was die Vernunft fordert: Den Wolf wie viele andere Tierarten durch Jäger managen – nicht ausrotten, aber auch nicht zum goldenen Kalb erklären.“ Die Landesregierung fordert die Bundesregierung auf, zügig die rechtlichen Voraussetzungen für ein modernes Bestandsmanagement zu schaffen.