AUGSBURG – Augsburg schützt seit Montag (24.11.2025) den Christkindlesmarkt erstmals mit mobilen Pollern in der Maximilianstraße. Die 450 Kilogramm schweren Poller müssen für jede Straßenbahn weggehievt werden – 64 Mal pro Stunde. Sechs Sicherheitsmitarbeiter sind im Dauereinsatz.
Handwagen und Muskelkraft gegen Terror
Ein Handwagen rollt heran, zwei Sicherheitskräfte packen zu – 450 Kilogramm wiegen die mobilen Poller, die in der Augsburger Maximilianstraße den Christkindlesmarkt schützen sollen. Doch für jede Straßenbahn müssen die massiven Sperren zur Seite. Im 7,5-Minuten-Takt rollen die Bahnen der Linien 1 und 2 heran. Das bedeutet: 64 Mal pro Stunde heben die Sicherheitsleute die schweren Barrieren weg und zurück. Sechs Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma arbeiten dafür von 11 Uhr bis zur Schließung des Marktes.

Roller statt Betonklötze
Augsburg testet in diesem Jahr erstmals diese Lösung. Bisher standen Betonklötze am Straßenrand, um mögliche Anschläge mit Fahrzeugen zu verhindern. Die Stadt hatte sie nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016 aufgestellt und mit Tannenbäumchen dekoriert. Doch im Bereich der Haltestelle war diese Absperrung nicht möglich – die Maximilianstraße galt deshalb als verwundbarste Stelle des Marktes.
Poller bieten mehr Sicherheit und bessere Optik
Die neuen mobilen Sperren sollen das Sicherheitsniveau erhöhen. Außerdem sehen sie besser aus als die Betonklötze, und der Gehweg bietet mehr Platz für Besucher. Doch der Betrieb läuft nicht reibungslos: An der Verzweigung am Perlachberg, wo sich die Gleise der Linien 1 und 2 trennen, kommen die Sicherheitskräfte manchmal nicht schnell genug mit dem Umräumen nach. Straßenbahnen müssen warten, Besucher filmen die Szenen mit ihren Handys. Die Kosten für den Aufwand liegen im fünfstelligen Bereich. Ein hoher Preis für mehr Sicherheit.

