Samstag, 25.10.2025

DEUTSCHLAND – Die Vogelgrippe breitet sich rasant in Deutschland aus und trifft besonders hart jene, die das Weihnachtsessen auf den Tisch bringen: die Gänse- und Entenhalter. Jetzt steigen die Preise deutlich.

Preise für deutsche Gänse zwischen 30 und 130 Euro

Hans-Peter Goldnick, Chef des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, spricht von aktuellen Preisen zwischen 20 Euro pro Kilo für frische heimische Gänse und Tiefkühlpreisen von rund 15 Euro. Die Preise für Importware aus Polen oder Ungarn liegen im Oktober bei elf bis zwölf Euro.

Verbraucher zahlen damit für eine ganze deutsche Gans je nach Gewicht und Qualität zwischen 30 und 130 Euro. In der Tiefkühltheke kostet die Gans dann je nach Herkunft und Gewicht über 17 Euro. Das ist ein kräftiger Anstieg.

Besonders Bio-Gänse werden knapp und teuer

„In Einzelfällen – insbesondere bei Gänsen aus Freilandhaltung – kann es zu knapperen Verfügbarkeiten und höheren Preisen kommen“, warnt Lorenz Eskildsen, Präsident des Bundesverbands der Geflügelwirtschaft. Wer auf Bio-Gans oder Bio-Ente aus deutscher Herkunft setzt, muss mit steigenden Preisen rechnen.

Schon in den vergangenen Jahren stiegen die Preise teils um 30 bis 50 Prozent – wegen Inflation, höherer Löhne, Transport- und Futterkosten. Nun drohen wegen der Vogelgrippe erneut Aufschläge.

Handelsverbote treffen Produzenten hart

Ralf Reinhardt, Landrat von Ostprignitz-Ruppin, sagte im Sender RBB: „Die Produzenten in der Region haben Handelsverbote auferlegt bekommen. Es dürfen also weder Eier noch Fleischprodukte in den Handel gegeben werden.“ Jede neue Infektion kann für Betriebe das Aus bedeuten.

Wenn auch nur in der Nähe des Betriebs ein Vogelgrippe-Fall auftritt, müssen die Betriebe sofort handeln. Dann dürfen keine Tiere mehr verkauft werden, die Produktion steht still. Weiteres Problem: Werden Hühner und Gänse von den Wiesen nun in Ställe eingesperrt, gelten sie nicht mehr als Freilandtiere.

Christa Kühn, Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts, sieht die Geflügelbetriebe in der Pflicht, Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen: „Wie die Welle jetzt weiter verläuft, wissen wir nicht.“

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