Montag, 04.08.2025

DEUTSCHLAND – MĂŒdigkeit, Konzentrationsstörungen und Kribbeln in den Gliedmaßen können erste Hinweise auf einen Vitamin-B12-Mangel sein. Ohne das sogenannte Cobalamin gerĂ€t nicht nur die Blutbildung aus dem Gleichgewicht – auch das Nervensystem leidet.

Warum Vitamin B12 so wichtig ist

Vitamin B12 – auch Cobalamin genannt – zĂ€hlt zu den essenziellen MikronĂ€hrstoffen, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Es unterstĂŒtzt die Zellteilung, steuert die DNA-Synthese und ist unverzichtbar fĂŒr eine funktionierende Nervenleitung. Auch die Bildung roter Blutkörperchen hĂ€ngt direkt vom B12-Spiegel ab.

Das Vitamin kommt ausschließlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern oder Milch vor. Pflanzliche Lebensmittel enthalten kein verwertbares Vitamin B12 – mit wenigen Ausnahmen wie fermentierten Produkten oder Algenarten, deren Gehalt aber stark schwanken kann.

Diese Ursachen fĂŒhren zum Vitamin-B12-Mangel

Ein Mangel entsteht meist aus zwei GrĂŒnden: Entweder wird zu wenig B12 aufgenommen, oder die Aufnahme im Körper ist gestört. Besonders gefĂ€hrdet sind:

  • Menschen mit veganer ErnĂ€hrung ohne Supplemente
  • Senioren mit geringer MagensĂ€ureproduktion
  • Personen mit chronischer Gastritis oder Darmerkrankungen
  • Patienten nach Magen-Darm-Operationen
  • Menschen mit chronischem Alkoholkonsum
  • Betroffene, die bestimmte Medikamente wie Metformin, Protonenpumpenhemmer oder Antibiotika einnehmen

Selbst bei ausgewogener ErnÀhrung kann es zu einem Mangel kommen, wenn die AufnahmefÀhigkeit des Körpers eingeschrÀnkt ist.

FrĂŒhzeichen erkennen

Ein beginnender Vitamin-B12-Mangel zeigt sich oft schleichend. Erste Symptome:

  • Anhaltende MĂŒdigkeit
  • Reizbarkeit und depressive Verstimmungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Blasse Haut
  • Zungenbrennen oder Appetitlosigkeit

Mögliche SpĂ€tfolgen – NervenschĂ€den und AnĂ€mie

Bleibt ein B12-Mangel unbehandelt, drohen ernste Folgen:

  • Perniziöse AnĂ€mie (Blutarmut mit vergrĂ¶ĂŸerten roten Blutkörperchen)
  • NervenschĂ€den mit TaubheitsgefĂŒhlen und Gangunsicherheit
  • DemenzĂ€hnliche Symptome bei Ă€lteren Menschen
  • Fehlbildungen beim Ungeborenen
  • Entwicklungsverzögerung bei gestillten SĂ€uglingen, deren MĂŒtter unterversorgt sind

Da Vitamin B12 in der Leber gespeichert wird, können erste Symptome mitunter erst nach Jahren auftreten.

Diagnose und Therapie

Ein einfacher Bluttest beim Hausarzt zeigt, ob ein Vitamin-B12-Mangel vorliegt. VerdÀchtige Laborwerte oder typische Beschwerden rechtfertigen eine genaue AbklÀrung.

Die Behandlung erfolgt meist mit hochdosierten NahrungsergĂ€nzungsmitteln. Bei schwerem Mangel – etwa bei neurologischen Symptomen – verabreichen Ärzte Vitamin-B12-Spritzen, die auch selbst injiziert werden können.

Vorsorge durch ErnÀhrung und gezielte Zufuhr

Wer sich ausgewogen mit tierischen Produkten ernÀhrt, deckt den Tagesbedarf meist problemlos:

  • 100 g Rinderleber: bis zu 60 ”g
  • 100 g Lachs: ca. 3 ”g
  • 2 Eier: rund 2 ”g

Vegane Alternativen setzen auf angereicherte Lebensmittel oder pflanzliche PrĂ€parate, etwa aus Algen. Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung empfiehlt Veganern dringend eine dauerhafte Supplementierung.

Keine Sorge bei Überdosierung

Zu viel Vitamin B12? Kein Problem: ÜberschĂŒsse scheidet der Körper ĂŒber den Urin wieder aus. Gesundheitliche SchĂ€den durch Überdosierung sind bisher nicht bekannt. Dennoch bringen extrem hochdosierte PrĂ€parate keinen zusĂ€tzlichen Nutzen, wenn kein Mangel besteht.

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