Donnerstag, 16.10.2025

NÜRNBERG – Die Stadt Nürnberg informierte am Mittwoch (15.10.2025) im Beisein von Ministerpräsident Dr. Markus Söder über den aktuellen Stand des Lern- und Begegnungsorts Zeppelintribüne. Anschließend fand das Richtfest des neuen Ankunfts- und Informationsorts „ehemaliger Bahnhof Dutzendteich“ statt.

88,3 Millionen Euro für historische Aufarbeitung

„Wir erhalten mit dem Zeppelinfeld und dessen Haupttribüne einen bedeutenden Ort der deutschen Geschichte, den jährlich viele Menschen aus aller Welt besuchen“, sagte Oberbürgermeister Marcus König. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 88,3 Millionen Euro inklusive kommunaler Bauverwaltungskosten. Der Deutsche Bundestag und der Bayerische Landtag beschlossen, hiervon maximal 63,825 Millionen Euro zu übernehmen.

 
NÜRNBERG - 🏗 Richtfest am Mittwoch (15.10.2025) für Lern- und Begegnungsort! Zeppelintribüne wird bis 2030 zum begehbaren Exponat umgebaut! 🏛
Foto Stadt Nürnberg | Christine Dierenbach

Ministerpräsident Söder betonte: „Erinnerung braucht Orte – und Verantwortung endet nicht mit der Zeit! Die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld sind Zeugnisse des menschenverachtenden nationalsozialistischen Größenwahns. Deshalb investieren wir über 20 Millionen Euro in ihre Sanierung und erhalten sie als ‚begehbares Exponat‘ für kommende Generationen.“

Fassadensanierung bis 2027 geplant

Seit dem Sommer 2025 haben die handwerklich aufwändigen Arbeiten am stark geschädigten Naturstein der Tribünenfassade begonnen. Die Fertigstellung der Instandsetzungsarbeiten ist für 2027 vorgesehen. Parallel werden ab 2026 auf der westlichen Seite des Zeppelinfelds zunächst die 17 Türme gesichert, bevor die dortige Wallanlage stabilisiert wird.

Barrierearme Erschließung geplant

Die Information soll künftig direkt am historischen Ort über Ausstellungsbereiche im Bahnhof Dutzendteich und in der Zeppelintribüne erfolgen. Für eine inklusive, barrierearme Erschließung werden ein Aufzug und mehrere befahrbare Rampen installiert.

„Wenn uns irgendwann die Zeitzeugen nicht mehr von den Schrecken der NS-Herrschaft erzählen können, gewinnen historische Orte wie das Zeppelinfeld weiter an Bedeutung für die Bildungsarbeit“, betonte Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner.

Die vollständige Fertigstellung des Gesamtprojekts wird für 2030 erwartet.

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