Sonntag, 03.08.2025
NÜRNBERG – Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) bewässert rund 12.000 Bäume im gesamten Stadtgebiet. Um den Wasserverbrauch nachhaltiger zu gestalten, setzt Sör seit März 2025 auf innovative Sensortechnik: Drei verschiedene Sensortypen erfassen aktuell an ausgewählten Standorten die Bodenfeuchte und den Wassergehalt direkt im Holz.

Neue Technik für gezielte Bewässerung

Das Ziel des Pilotprojekts: Den tatsächlichen Wasserbedarf der Stadtbäume exakt bestimmen und die Gießintervalle gezielt anpassen. So lässt sich Trinkwasser sparen und die Versorgung der Bäume effizienter gestalten. Für das Gießen nutzt Sör bislang überwiegend Trinkwasser der N-Ergie, aber auch chlorfreies Wasser aus Hallenbädern oder direkt aus der Pegnitz und dem Wöhrder See.

Sensoren liefern wertvolle Daten

Die Sensoren sind derzeit an fünf Standorten im Einsatz. Die Testbäume unterscheiden sich im Alter: Ein Jungbaum, zwei etwa fünfzehn Jahre alte Bäume sowie zwei rund fünfzigjährige Exemplare. Bei den älteren Bäumen erhält jeweils einer zusätzliche Wassergaben, während der andere sich ausschließlich über Niederschlagswasser versorgt. So lassen sich die Auswirkungen gezielter Bewässerung mit Sensordaten vergleichen.

Stadtgrün und Klimaschutz im Fokus

Gesunde Bäume spielen eine zentrale Rolle für das Stadtklima. Sie spenden Schatten, verbessern die Luftqualität und kühlen durch Verdunstung die Umgebung. Besonders in dicht bebauten Stadtteilen wie der Südstadt reduzieren sie Hitzeinseln und steigern die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Digitales Bewässerungsmanagement für die Zukunft

Stadtbaummanager Florian Demling setzt auf die Digitalisierung: „Die Daten werden digital erfasst und helfen, unser Bewässerungsmanagement weiter zu optimieren.“ Bürgermeister Christian Vogel betont: „Bäume nehmen nur so viel Wasser auf, wie sie benötigen. Der Rest versickert. Mit neuer Technik können wir Ressourcen effizienter nutzen und unser Stadtgrün langfristig erhalten.“ Nach Abschluss der Testphase im Frühjahr 2026 entscheidet Sör, wie die Erkenntnisse künftig im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden.
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