Samstag, 07.06.2025

BERLIN – Die Deutsche Umwelthilfe hat am Freitag (06.06.2025) deutliche Kritik an den aktuellen Sammelquoten für alte Batterien geübt. Nach eigenen Berechnungen liegt die bundesweite Sammelquote für 2024 bei nur 53,8 Prozent. Damit wurde die gesetzliche Vorgabe von 50 Prozent nur knapp übertroffen.

Sammelziel für Batterien in weiter Ferne

Besonders alarmierend: Die Sammelquote für gefährliche Lithium-Ionen-Akkus sank auf nur 27 Prozent. Diese Akkus gelten als hochbrisant, da sie sich bei falscher Entsorgung selbst entzünden können. Die DUH warnt vor einem Rückschritt bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung und fordert ein verpflichtendes Pfandsystem sowie klare Zwischenziele.

DUH verlangt Nachbesserung des Gesetzes

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, forderte Umweltminister Carsten Schneider auf, beim Batterie-EU-Anpassungsgesetz dringend nachzubessern. „Die von uns berechneten Sammelmengen für Gerätebatterien von nur 53,8 Prozent sind ein Signal zum Handeln an Umweltminister Carsten Schneider. Mit der aktuellen Überarbeitung des nationalen Batterierechts hat er hierzu die Möglichkeit“, so Schneider in einer Mitteilung. Nur mit einem verbindlichen Zwischenziel für 2026 könne das EU-Ziel von 63 Prozent bis 2027 erreicht werden. Zudem brauche es finanzielle Anreize für Sammelsysteme, mehr als nur das gesetzlich vorgeschriebene Minimum zu erreichen.

Fehlender Anreiz für ökologisches Design

Laut DUH untergräbt der aktuelle Gesetzentwurf auch Vorgaben zum Ökodesign für Industrie- und Fahrzeugbatterien. Vorgesehene höhere Gebühren für umweltschädliche Modelle könnten von Herstellern durch Umgehung des gemeinsamen Sammelsystems einfach ausgehebelt werden. Ein verpflichtender Beitritt zu einem übergreifenden System sei daher unerlässlich.

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