Montag, 04.08.2025

Klein, spitz – und potenziell lebensgefĂ€hrlich: In den Sommermonaten stellen Grannen eine ernstzunehmende Bedrohung fĂŒr Hunde dar. Die scharfkantigen Ähren von Getreide wie Weizen, Gerste oder Hafer sind mit Widerhaken ausgestattet und dienen der Pflanze dazu, sich im Boden zu verankern. Doch bei SpaziergĂ€ngen können sie sich im Hundefell festsetzen – mit teils dramatischen Folgen.

Besonders hĂ€ufig betroffen sind Pfoten, Ohren, Augen und sogar die Atemwege. Wenn Grannen unbemerkt in den Körper eindringen, verursachen sie schmerzhafte EntzĂŒndungen oder Abszesse – im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Komplikationen. Fachleute wie Björn Thun von PETA raten deshalb zu besonderer Achtsamkeit im Umgang mit diesen kaum sichtbaren Fremdkörpern.

So erkennen Halter eine Grannen-Verletzung

Je nach betroffener Körperregion zeigen sich verschiedene Symptome. Anzeichen fĂŒr eine Verletzung an den Pfoten sind Lahmheit, geschwollene Ballen oder hĂ€ufiges Belecken der ZwischenzehenrĂ€ume. Dringen Grannen in die Ohren ein, schĂŒtteln Hunde oft ruckartig den Kopf oder halten ihn schief. Auch Augenrötungen, Ausfluss oder starkes Niesen können Hinweise sein.

Unbehandelt wandern Grannen immer tiefer in den Körper. Im Ohrbereich drohen MittelohrentzĂŒndungen oder Trommelfellrisse. In der Nase können sie sich bis in den SchĂ€del vorarbeiten. Werden sie eingeatmet, können sie Luftröhre und Lunge erreichen – mit möglichen Folgen wie LungenentzĂŒndung oder sogar Erstickung.

Erste Hilfe und tierĂ€rztliche Maßnahmen

Wenn Grannen noch oberflĂ€chlich im Fell oder an der Haut haften, lassen sie sich mit einer Pinzette vorsichtig entfernen. Haben sie sich jedoch bereits in die Haut gebohrt oder sind ganz verschwunden, ist eine tierĂ€rztliche Behandlung unerlĂ€sslich. Dort erfolgt gegebenenfalls die Entfernung unter Narkose sowie die Gabe entzĂŒndungshemmender Medikamente und Schmerzmittel.

Wer unsicher ist, ob eine Granne vollstĂ€ndig entfernt wurde, sollte auf keinen Fall selbst versuchen, sie tiefer aus der Haut zu ziehen. Das Risiko, Teile des Fremdkörpers zurĂŒckzulassen oder Infektionen zu verschleppen, ist hoch.

So lassen sich Grannen vermeiden

Die Monate Juni bis August gelten als Hochsaison fĂŒr Grannen. SpaziergĂ€nge entlang von Getreidefeldern oder durch hohes Gras sollten in dieser Zeit möglichst vermieden werden. Nach jedem Gassigang empfiehlt sich eine grĂŒndliche Kontrolle – besonders von Pfoten, Ohren, Augen, Nase, Achseln und Genitalien. Hilfreich ist auch das regelmĂ€ĂŸige AusbĂŒrsten des Fells sowie das Stutzen von Haaren an empfindlichen Stellen wie Innenohren und ZehenzwischenrĂ€umen.

Im eigenen Garten können Halter vorbeugen, indem sie GrĂ€ser mit Grannenbildung frĂŒhzeitig samt Wurzel entfernen. So lĂ€sst sich die Gefahrenquelle nachhaltig eindĂ€mmen – ganz ohne Chemie.

Fazit: Vorsorge schĂŒtzt vor Tierleid

Grannen sind zwar klein, ihre Wirkung jedoch nicht zu unterschĂ€tzen. Mit gezielter Vorsorge und Aufmerksamkeit lĂ€sst sich das Risiko fĂŒr schwerwiegende Verletzungen deutlich reduzieren. Wer Symptome frĂŒh erkennt und rechtzeitig handelt, bewahrt seinen Hund vor unnötigem Leid – und genießt die Sommersaison sorgenfrei.

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