Mittwoch, 30.04.2025

BRÜSSEL – Raucher in Europa müssen sich auf deutlich höhere Preise einstellen: Wie die „BILD“-Zeitung am Montag (14.04.2025) berichtete, plant die EU-Kommission eine massive Erhöhung der Tabaksteuer. Demnach könnten Zigaretten und andere Tabakprodukte bereits im kommenden Jahr um bis zu 30 Prozent teurer werden.

Kritik vom Steuerzahlerbund

Der Europäische Steuerzahlerbund (TAE) schlägt angesichts dieser Pläne Alarm. Präsident Michael Jäger warnt in BILD: „Der Plan trifft nicht nur die Bürger, sondern auch den Staat selbst. Denn höhere Steuern bedeuten nicht automatisch auch mehr Einnahmen.“ Laut Jäger sei das Vorhaben ein unsensibler Eingriff in Krisenzeiten – inmitten von Krieg, Rekordverschuldung und wirtschaftlicher Unsicherheit.

Ein abschreckendes Beispiel sei dabei Frankreich. Dort wurden die Tabaksteuern massiv erhöht – mit drastischen Folgen: Laut einem KPMG-Bericht aus dem Jahr 2024 liegt der Schwarzmarktanteil für Zigaretten in Frankreich bereits bei 33 Prozent. Bedeutet: Jede dritte Zigarette werde dort am Fiskus vorbei verkauft.

Auch Tabakverband warnt vor Folgen

Michael von Foerster, Geschäftsführer des Tabak-Verbands VdR, sieht in den Plänen ausschließlich Verlierer. Seiner Einschätzung nach würde der Fiskus Milliarden an Steuereinnahmen verlieren. Zudem würde der Gesundheitsschutz leiden, auf Kunden kämen zudem erhebliche Preissteigerungen zu. Profitieren würde hingegen lediglich der Schwarzmarkt. Foersters Fazit gegenüber BILD: „Die Pläne der Kommission sind rein ideologisch und widersprechen allen politischen Zielen.“

Erste Entscheidung zur Tabaksteuer am 16. April erwartet

Die Steuerzahlerlobby habe nach dem Bericht aus politischen Kreisen erfahren, dass der Entwurf bereits am 16. April im Rahmen des „Security College“ der Kommission behandelt werden soll. Neben klassischen Zigaretten sollen auch E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinbeutel betroffen sein – letztere sind bislang in Deutschland noch nicht im Handel.

Der Steuerzahlerbund fordert, dass künftige Steuerpolitik auf realen Daten, wirtschaftlicher Vernunft und dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit beruhen müsse. Zudem müsse die Leistungsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger stärker berücksichtigt werden – nicht zuletzt, um das Vertrauen in die europäischen Institutionen zu wahren.

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