Mittwoch, 17.09.2025

A9 BEI FEUCHT – Ein 40-Tonnen-Sattelzug mit 22 Tonnen Fleischladung geriet am Samstag (02.08.2025) gegen 14:30 Uhr auf der A9 beim Autobahndreieck Feucht ins Schleudern. Das Fahrzeug durchfuhr zu dem Zeitpunkt gerade die Baustelle, als der Fahrer die Kontrolle verlor. Der Laster kippte auf die Seite und riss dabei 300 Meter Betonleitplanken mit sich. Der Truck blockiert nun die Ausfahrt zum Rasthof – ausgerechnet zum Start der letzten Ferienwelle.

Truck liegt unter Hochspannungsleitung

Die Bergung gestaltete sich bislang Ă€ußerst schwierig. „Der wird eh auseinander brechen, wenn man ihn beladen mit 22 Tonnen gleich umdreht“, erklĂ€rt Ralph KĂŒrten vom Bergeunternehmen Tom Thompson. „Definitiv muss die Ware da raus, bevor wir den Lastwagen drehen können.“ ZusĂ€tzlich erschwert eine Hochspannungsleitung direkt ĂŒber der Unfallstelle die Arbeiten. „Die mĂŒssen auf jeden Fall zur Bergung abgeschaltet werden, weil der Kran auch 20 bis 25 Meter in den Himmel geht“, so KĂŒrten. „Springt der Funke ĂŒber und dann haben wir einen erheblich grĂ¶ĂŸeren Schaden.“

THW opfert BĂŒrgerfest fĂŒr Mammut-Einsatz

30 bis 40 THW-KrĂ€fte aus Lauf und NĂŒrnberg rĂŒckten an, um den Lastwagen in Handarbeit zu entladen. „Wir werden mit Manpower den Lastwagen ausladen“, sagt Franz Sperber vom THW Lauf. Die ehrenamtlichen Helfer opferten ihre Freizeit fĂŒr den Einsatz. „Normal wĂ€re bei uns heute BĂŒrgerfest in Hersbruck. Und jetzt stehen wir auf der Autobahn“, erklĂ€rt Sperber. „Wir machen das alle ehrenamtlich.“

Truck-Bergung bis in den Sonntagmorgen

Die Bergung soll sich bis in die frĂŒhen Morgenstunden hin ziehen: „Das wird hell, bis wir hier wegfahren“, prognostiziert KĂŒrten. „Definitiv in den frĂŒhen Sonntagmorgenstunden fĂŒnf bis acht Uhr.“ FĂŒr die eigentliche Bergung drohe sogar eine Vollsperrung – mitten im bundesweiten Ferienverkehr. KĂŒrten sieht jedoch einen Vorteil: „Dann wird der Urlaubsverkehr auch ziemlich abgeklungen sein, weil wir dann schon in den Nachtstunden sind.“

Amt muss Ladung prĂŒfen

Das VeterinĂ€ramt soll zudem noch die Fleischladung im Wert von rund 100.000 Euro begutachten. „Weil es handelt sich hier um Frische“, betont KĂŒrten. Ein Havarikommissar mĂŒsse gegebenenfalls ĂŒber das weitere Vorgehen entscheiden, falls das VeterinĂ€ramt zu keiner Entscheidung gelange.
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