RUHPOLDING – Bei der Hauptalmbegehung auf der Eschelmoosalm bezog Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger am Donnerstag (07.08.2025) klar Position für die Almwirte. Die Frage des Umgangs mit dem Wolf bestimmte die Diskussion, doch Aiwanger sprach auch weitere Themen an, die den Landwirten im Bergland unter den Nägeln brennen.
Kurswechsel gefordert – weniger Bürokratie, mehr Pragmatismus
Aiwanger forderte einen politischen Wandel weg von Flächenstilllegungen und mehr Freiraum für nachhaltige Bewirtschaftung. „Der, der seit Jahrhunderten weiß, was draußen los ist, muss der Taktgeber sein“, betonte er. Gegenüber Brüssel und Berlin kritisierte er Bürokratie und neue Verordnungen scharf: „Wir brauchen diesen Mist nicht.“
Düngeverordnung, Weidepflicht und Wolf im Jagdrecht
Mit Blick auf die Düngeverordnung verlangte Aiwanger praxistaugliche Vorgaben, damit Bauern kein „Hungergetreide“ anbauen müssen. Bei der Weidepflicht für Biobetriebe plädierte er für Pragmatismus: „Wenn es nicht geht, dann geht es nicht.“ Im Umgang mit dem Wolf sprach sich der Minister dafür aus, das Raubtier in Bayern ins Jagdrecht aufzunehmen, um rechtssichere Entnahmen zu ermöglichen – auch ohne Zustimmung aus Berlin.
Rückenwind für die Almwirtschaft
Aiwanger machte deutlich, dass die Almbauern im Bergland weniger Bürokratie und mehr Freiheit brauchen. „Wer unsere Kulturlandschaft erhalten will, muss den Menschen vor Ort zuhören – und ihnen den Rücken stärken“, so der Minister. Die generationenübergreifende Arbeit der Almerer sei unverzichtbar für die Attraktivität der bayerischen Alpen.
