Dienstag, 18.11.2025

MÜNCHEN – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich bei einer Podiumsdiskussion beim ADAC Südbayern e.V. in München mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft über das geplante EU-Verbrennerverbot ausgetauscht. Der Minister übte scharfe Kritik an den starren Vorgaben.

USA und China setzen auf Technologieoffenheit

„Ein pauschales Verbrennerverbot ab 2035 ist ein ideologischer Irrweg. Während wir in Europa über Verbote diskutieren, öffnen die USA den Markt komplett für alle Antriebsarten und verabschieden sich von starren Vorgaben. Auch China hat kein Marktverbot für Verbrenner“, kritisierte Aiwanger. Wer ausschließlich auf Elektromobilität setze, liefere sich hundert Prozent dem chinesischen Batteriemarkt aus.

Bayern fördert alle Antriebsarten

Bayern habe schon immer den Kurs der Technologieoffenheit vertreten. „Wir fördern Elektroladepunkte, Wasserstofftankstellen, Elektrolyseure, Biokraftstoffe, E-Fuels und bald die Anschaffung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen“, so Aiwanger. Moderne Verbrenner, synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff und effiziente Hybridlösungen gehören genauso dazu wie die Elektromobilität.

450.000 Beschäftigte hängen an der Autoindustrie

Der Minister forderte den Bund auf, in Brüssel klar für Technologieoffenheit einzutreten. „Bayern steht zwar stabiler da, aber 450.000 Beschäftigte hängen direkt oder indirekt an der Fahrzeug- und Zulieferindustrie.“ Laut einer aktuellen VDA-Umfrage bewerten rund 50 Prozent der Zulieferer die Lage als schlecht, 80 Prozent im automobilen Mittelstand müssen Investitionen in Deutschland verschieben oder streichen.

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