Pfingsten gilt als einer der wichtigsten Feiertage im Christentum – doch viele Menschen wissen kaum, woran das Fest eigentlich erinnert. Anders als Weihnachten oder Ostern ist Pfingsten in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsent. Dabei markiert es ein zentrales Ereignis der christlichen Glaubensgeschichte.
Pfingsten genau 50 Tage nach Ostern
„Pfingsten“, vom griechischen Wort „pentekoste“ für „der fünfzigste“, findet genau 50 Tage nach Ostern statt. Es erinnert an ein Ereignis, das im Neuen Testament Beschreibung findet: Laut Apostelgeschichte erhielten die Jünger Jesu den Heiligen Geist, nachdem sie sich in Jerusalem versammelt hatten. Dieses göttliche Wirken befähigte sie dazu, in verschiedenen Sprachen zu sprechen und die Botschaft Jesu in alle Welt zu tragen – die Geburtsstunde der christlichen Kirche.
Verständigung als wichtigster Pfeiler des Festes
Symbolisch steht Pfingsten für Inspiration, Gemeinschaft und Neubeginn. Der Heilige Geist wird dabei häufig durch Feuerzungen, Wind oder eine Taube dargestellt. Die plötzliche Verständigung unter den Menschen wird als ein Gegenbild zur Sprachverwirrung beim biblischen Turmbau zu Babel verstanden.
Prozessionen, Feuer und Pfingstbäume
Neben der religiösen Bedeutung ist das Pfingstfest in vielen Regionen mit weltlichen Bräuchen verbunden – etwa Pfingstprozessionen, das Pfingstfeuer oder das Aufstellen von Pfingstbäumen. Wie alle wichtigen Feiertage findet auch das Pfingstfest an zwei Tagen hintereinander statt – wie Ostern und Weihnachten. Die soll die große Bedeutung des Festes untermauern. In Deutschland ist der Pfingstmontag dazu ein gesetzlicher Feiertag – für viele ein willkommener Anlass für ein langes Wochenende.
Doch jenseits der freien Tage ruft Pfingsten dazu auf, sich mit den Wurzeln des christlichen Glaubens und den Themen Verständigung, Zusammenhalt und Aufbruch zu beschäftigen. Werte, die gerade in der heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren haben und wichtiger denn je erscheinen.