Sonntag, 05.10.2025

FLUGHAFEN MÜNCHEN – Erneutes Chaos am Flughafen München: Am Freitagabend (03.10.2025) legte eine Drohnensichtung den Flugbetrieb zum zweiten Mal innerhalb von zwei Nächten lahm.

Gegen 21:30 Uhr reagierte die Deutsche Flugsicherung auf Drohnensichtungen und schränkte den Flugbetrieb zunächst ein, bevor sie ihn schließlich komplett einstellte. Die Bundespolizei bestätigte kurz vor 23 Uhr zwei Drohnensichtungen durch eigene Streifen – gleichzeitig im Bereich der Nord- und der Südbahn. Die Drohnen entfernten sich sofort, noch vor einer Identifizierung.

Massive Auswirkungen auf den Flugverkehr

Die Folgen waren dramatisch: 23 ankommende Flüge wurden umgeleitet, 12 weitere Flüge nach München wurden annulliert. 46 Abflüge konnten nicht wie geplant stattfinden – sie wurden entweder annulliert oder auf den Samstag (04.10.2025) verschoben. Insgesamt waren rund 6.500 Passagiere von den Ausfällen und Umleitungen betroffen. Viele gestrandete Reisende mussten die Nacht am Flughafen verbringen – darunter Nicole Schmalfuß, die nach Catania fliegen wollte. „Wir saßen im Flugzeug und haben das live mitgekriegt, dass wir nicht starten konnten“, berichtet sie fassungslos. Die Situation erlebte sie direkt am Startplatz mit. „Zum einen macht es mir natürlich Angst, weil man hört das ja immer öfter. Aber zum anderen bin ich echt stinkend sauer auf den Typen, der das macht oder die, weil ich überhaupt nicht verstehe, warum.“

Mangelnde Informationen sorgen für Ungewissheit, die belastet

Die Ungewissheit belastete die Passagiere zusätzlich. „Man sitzt jetzt hier, man ist gestrandet, man weiß gar nicht, wie es weitergeht. Man muss jetzt warten bis morgen früh um 6 Uhr. Gepäck ist noch irgendwo in der Luft und alles, also es ist schon unmöglich“, so Schmalfuß.

Besonders ärgerte sie die mangelnde Information und Betreuung. „Gut informiert finde ich nicht. Überhaupt nicht. Und Betreuung, welche Betreuung“, kritisiert sie. Eine Mitarbeiterin habe ihr nur gesagt: „Ich kann gar keine Auskunft, gar keine Auskunft geben, gehen Sie morgen. Heute passiert hier gar nichts mehr.“

Auch Beatrice aus Salzburg, die um 6 Uhr früh nach Spanien fliegen wollte, musste die Nacht am Flughafen verbringen. „Die Polizei ist zuversichtlich, dass in der Früh der Betrieb anlaufen wird. Aber Sicherheit gibt es noch keine“, berichtet sie. „Eine Ungewissheit ist nie angenehm.“

Luftmatratzen, Getränke und Snacks für gestrandete Reisende

Wie bereits in der Nacht zuvor sorgte der Flughafen München in Zusammenarbeit mit den Airlines für eine Versorgung der gestrandeten Reisenden. In den Terminals teilten Helfer Luftmatratzen auf und reichten Decken, Getränke und Snacks.

Sicherheit der Reisenden hat oberste Priorität

Der Flughafen München betont in einer Pressemitteilung: „Bei einem Verdacht auf Drohnensichtung hat die Sicherheit der Reisenden oberste Priorität.“ Die Meldeketten zwischen Flugsicherung, Flughafen und Polizeibehörden sind seit Jahren etabliert und griffen auch diesmal sofort. Die Verantwortung für Detektion und Abwehr von Drohnen liegt bei Bundes- und Landespolizei – es handelt sich um hoheitliche Aufgaben.

Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Wann genau der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist aktuell unklar. Passagiere müssen sich auf weitere Verzögerungen am Folgetag einstellen.

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