Sonntag, 05.10.2025
BONN – Das Technische Hilfswerk (THW) erhält durch den Bundeshaushalt 2025 zusätzliche finanzielle Mittel für sein Bauprogramm. Damit werden bis zu 30 weitere Neubauten für THW-Ortsverbände (OV) möglich. Die ersten 30 Bauprojekte sind bereits angelaufen, für zwölf davon erfolgte der erste Spatenstich – zuletzt etwa beim OV Albstadt, OV Pfullendorf und OV Eckernförde.
THW-Bauprogramm - 🏗 30 neue Neubauten für Ortsverbände: Mehr Kapazität, Nachhaltigkeit und moderne Technik für den Katastrophenschutz! 🚒
Spatenstich Albstadt
Foto THW | Buss

Bundesweites Bauprogramm für moderne Standorte

Das THW-Bauprogramm 2020–2030 verfolgt das Ziel, bis zu 200 Ortsverbände mit neuen Unterkünften und Fahrzeughallen auszustatten. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und den Bauverwaltungen der Länder unter Federführung des Amtes für Bundesbau Schleswig-Holstein (AfB). Die Bauprojekte setzen auf eine serielle, systematisierte Bauweise – vorgefertigte Teile werden vor Ort nach dem Baukastensystem zusammengesetzt. Dadurch ist es möglich jeden Neubau meist in weniger als einem Jahr ab Spatenstich fertigzustellen.
Baufortschritt Wardenburg Schwerendt
Foto THW
Je nach Größe und Bedarf der OV stehen drei verschiedene Bautypen zur Auswahl, die sich in Größe der Umkleiden und Zusatzoptionen wie Lagerflächen, Carports und Fahrzeughallen unterscheiden. Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern sorgen dafür, dass die Standorte bei einem Blackout mehrere Stunden im Notbetrieb funktionsfähig bleiben. Dachbegrünung, Wärmepumpen und Zisternen bringen Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit – alle Gebäude erfüllen den Effizienzstandard 40.

Effizienz und Zeitersparnis durch Rahmenvertrag

Die Bauprojekte werden durch einen Rahmenvertrag mit der Baufirma Goldbeck realisiert. So lassen sich bis zu 60 Neubauten innerhalb von vier Jahren umsetzen – ein einzigartiges Vorgehen im Bundesbau, das langwierige Einzelausschreibungen vermeidet und als Vorreiter für weitere Bundesprojekte gilt. Prof. Dr. Alexander von Erdély, Vorstandssprecher der BImA, betont: „Anstelle von planungsintensiven Individual-Lösungen bauen wir mit einem einheitlichen Konzept Gebäude und Fahrzeughallen – das spart enorm Zeit und Geld.“

Bedeutung für den Katastrophenschutz

THW-Präsidentin Sabine Lackner sieht im Bauprogramm ein klares Signal: „Die aufgestockten Mittel aus dem Bundeshaushalt unterstreichen die Bedeutung des THW für den deutschen Zivil- und Katastrophenschutz. Die nunmehr 60 Neubauten sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für unsere rund 88.000 ehrenamtlichen Einsatzkräfte, sondern auch ein Signal an die Bevölkerung: Wir sind auch zukünftig für euch da!“
Die neuen Gebäude erfüllen höchste Anforderungen an Arbeitsstätten- und Gesundheitsschutz, IT-Sicherheit und bieten mehr Platz für Fahrzeuge, Ausbildung und Übungen. Das THW ist in den letzten Jahren stark gewachsen, viele Ortsverbände benötigen daher größere und modernere Liegenschaften.

Hintergrund

Die BImA ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes und Bauherrin der neuen Standorte. Sie setzt das Bauprogramm gemeinsam mit den Ländern um und stellt bezahlbaren Wohnraum für Bundesbedienstete bereit. Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes und im Auftrag der Bundesregierung weltweit im Einsatz.
Teilen.