MÜNCHEN – Ferienzeit bedeutete für viele Autofahrer am Samstag (21.06.2025) stundenlanges Warten im Stau auf Bayerns Autobahnen. Besonders auf der Tauernautobahn, der Brennerautobahn und der A8 kam es zu massiven Rückstaus. Der ADAC rechnet nicht mit Entspannung – im Gegenteil: In den nächsten Jahren drohen laut Prognosen noch mehr Staus.
Mehr Verkehr, mehr Baustellen, mehr Stillstand
Die Staubilanz des ADAC zeigt, dass Baustellen für einen Großteil der Verzögerungen verantwortlich sind. 2024 verzeichnete der Club über 448.000 Staustunden – das entspricht mehr als 50 Jahren. Sprecherin Katharina Lucà erklärte: „Eine Verbesserung ist nur mit Investitionen in Infrastruktur und intelligenter Verkehrslenkung erreichbar.“
Zu den aktuellen Bauprojekten zählen unter anderem Brückensanierungen, Tunnelmodernisierungen und Fahrbahnerneuerungen. Besonders betroffen sind laut ADAC die Autobahnen A3, A8 und A61 – dort wurde der längste Stau des Jahres gemessen: über 70 Kilometer am 18. Januar.
Brenner und Tauern vor Jahrzehnt-Baustellen
Zusätzlich zur angespannten Lage auf deutschen Strecken erwartet Urlauber auch in Österreich ein Baustellenmarathon. So sollen zwischen 2026 und 2033 beide Tunnelröhren des Tauern- und Katschbergtunnels abschnittsweise saniert werden. In den Ferienmonaten Juli und August ist eine Entlastung mit zwei Spuren pro Richtung vorgesehen – außerhalb dieser Zeit wird der Verkehr auf je einen Fahrstreifen beschränkt.
Auch auf der Brennerautobahn laufen bereits Sanierungen an mehreren Brücken, darunter die Europabrücke und die Luegbrücke. Diese Arbeiten sollen laut der österreichischen Asfinag bis 2044 andauern, jedoch in Abstimmung mit den Nachbarländern erfolgen.
Politik verspricht Planbarkeit – doch Entlastung bleibt aus
Ulrich Lange, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, forderte zügige Sanierung mit Planbarkeit: „Es braucht Verlässlichkeit für Pendler und Branche.“ Mit dem Sondervermögen Infrastruktur seien dafür die Mittel geschaffen worden. Doch trotz Homeoffice und Deutschlandticket blieben die Stauzahlen hoch – ein Umdenken beim Baustellenmanagement scheint dringend nötig.