Mittwoch, 24.09.2025

MÜNCHEN – Ferienzeit bedeutete fĂŒr viele Autofahrer am Samstag (21.06.2025) stundenlanges Warten im Stau auf Bayerns Autobahnen. Besonders auf der Tauernautobahn, der Brennerautobahn und der A8 kam es zu massiven RĂŒckstaus. Der ADAC rechnet nicht mit Entspannung – im Gegenteil: In den nĂ€chsten Jahren drohen laut Prognosen noch mehr Staus.

Mehr Verkehr, mehr Baustellen, mehr Stillstand

Die Staubilanz des ADAC zeigt, dass Baustellen fĂŒr einen Großteil der Verzögerungen verantwortlich sind. 2024 verzeichnete der Club ĂŒber 448.000 Staustunden – das entspricht mehr als 50 Jahren. Sprecherin Katharina LucĂ  erklĂ€rte: „Eine Verbesserung ist nur mit Investitionen in Infrastruktur und intelligenter Verkehrslenkung erreichbar.“

Zu den aktuellen Bauprojekten zĂ€hlen unter anderem BrĂŒckensanierungen, Tunnelmodernisierungen und Fahrbahnerneuerungen. Besonders betroffen sind laut ADAC die Autobahnen A3, A8 und A61 – dort wurde der lĂ€ngste Stau des Jahres gemessen: ĂŒber 70 Kilometer am 18. Januar.

Brenner und Tauern vor Jahrzehnt-Baustellen

ZusĂ€tzlich zur angespannten Lage auf deutschen Strecken erwartet Urlauber auch in Österreich ein Baustellenmarathon. So sollen zwischen 2026 und 2033 beide Tunnelröhren des Tauern- und Katschbergtunnels abschnittsweise saniert werden. In den Ferienmonaten Juli und August ist eine Entlastung mit zwei Spuren pro Richtung vorgesehen – außerhalb dieser Zeit wird der Verkehr auf je einen Fahrstreifen beschrĂ€nkt.

Auch auf der Brennerautobahn laufen bereits Sanierungen an mehreren BrĂŒcken, darunter die EuropabrĂŒcke und die LuegbrĂŒcke. Diese Arbeiten sollen laut der österreichischen Asfinag bis 2044 andauern, jedoch in Abstimmung mit den NachbarlĂ€ndern erfolgen.

Politik verspricht Planbarkeit – doch Entlastung bleibt aus

Ulrich Lange, StaatssekretĂ€r im Bundesverkehrsministerium, forderte zĂŒgige Sanierung mit Planbarkeit: „Es braucht VerlĂ€sslichkeit fĂŒr Pendler und Branche.“ Mit dem Sondervermögen Infrastruktur seien dafĂŒr die Mittel geschaffen worden. Doch trotz Homeoffice und Deutschlandticket blieben die Stauzahlen hoch – ein Umdenken beim Baustellenmanagement scheint dringend nötig.

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