Samstag, 09.08.2025

ERLANGEN – Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden unter verschiedenen Formen der Inkontinenz. Doch nur wenige Betroffene suchen sich Hilfe – zu groß ist die Scham. Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Uniklinikums Erlangen möchte am Mittwoch (25.06.2025) mit einer Telefonaktion Tabus brechen.

Drei Expertinnen beraten kostenfrei

Von 18 bis 20 Uhr beantworten drei FachÀrztinnen telefonisch Fragen zu Harn- und Stuhlinkontinenz, Senkungsbeschwerden, BeckenbodenschwÀche, Schmerzen und Therapiemöglichkeiten. Die Beratung richtet sich an alle Interessierten, die sich individuell, vertraulich und kostenfrei informieren möchten.

Fast jede achte Person betroffen

„Inkontinenz und Beckenbodenbeschwerden sollten nicht lĂ€nger schambehaftet sein. Fast jede achte Person in Deutschland ist betroffen“, erklĂ€rt Dr. Verena Freier, stellvertretende OberĂ€rztin der Urologischen und Kinderurologischen Klinik des Uniklinikums Erlangen. Darunter seien alle Geschlechter und Altersgruppen vertreten.

Ursachen sind vielfÀltig

Die Ursachen sind vielfĂ€ltig: Eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Beanspruchung des Beckenbodens durch körperlich schwere Arbeit, Schwangerschaft und Geburt, Übergewicht oder chronischen Husten kann die Beschwerden auslösen. In anderen FĂ€llen handelt es sich um eine Alterserscheinung oder eine angeborene BindegewebsschwĂ€che.

LebensqualitÀt stark beeintrÀchtigt

„Viele Betroffene verlieren durch die Beschwerden nicht nur an LebensqualitĂ€t, sondern auch an Selbstvertrauen. Sie geben leider hĂ€ufig ihre Hobbys auf und schrĂ€nken ihre Sozialkontakte ein“, weiß PD Dr. Stefanie Burghaus, leitende OberĂ€rztin der Frauenklinik. Dabei lĂ€sst sich mit einfachen Maßnahmen gut vorbeugen.

Einfache PrĂ€ventionsmaßnahmen helfen

Ein normales Körpergewicht, der Verzicht auf Tabakkonsum, eine ballaststoffreiche ErnĂ€hrung, regelmĂ€ĂŸige FlĂŒssigkeitszufuhr und alltĂ€gliche Bewegung können zur PrĂ€vention beitragen. Dr. Freier rĂ€t: „Trinken Sie ausreichend – und zwar gleichmĂ€ĂŸig ĂŒber den Tag verteilt. Und gehen Sie zur Toilette, sobald die Blase drĂŒckt.“

Telefonnummern fĂŒr die Beratung

  • PD Dr. Stefanie Burghaus (Frauenklinik): 09131 / 8540993
  • PD Dr. Birgit Bittorf (Chirurgische Klinik): 09131 / 8540994
  • Dr. Verena Freier (Urologische Klinik): 09131 / 8540995
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