Donnerstag, 07.08.2025
MAGDEBURG – Der Magdeburger Weihnachtsmarkt-AttentĂ€ter Taleb A. (50) soll in einem achtseitigen handschriftlichen Schreiben aus der JVA Dresden seine Bluttat vom 20. Dezember 2024 gerechtfertigt und neue Drohungen ausgesprochen haben. Mehrere Medien berichten am Donnerstag (07.08.2025) darĂŒber. Bei dem Anschlag kamen sechs Menschen ums Leben, mindestens 323 erlitten Verletzungen.

AttentÀter droht mit weiteren Morden

„Ich bin jetzt stolz auf den 20. Dezember und jetzt bereit, weitere Deutsche mit meiner Hand zu schlachten“, zitieren Ermittler gegenĂŒber der „Volksstimme“ aus dem Schreiben vom 26. MĂ€rz 2025. Der gebĂŒrtige Saudi-Araber, der in Deutschland als Facharzt fĂŒr Psychiatrie gearbeitet hatte, schreibt demnach, er wĂŒrde den Weihnachtsmarkt bei einer Zeitreise erneut angreifen.

Ermittler halten Brief fĂŒr authentisch

Das Dokument liegt der Naumburger Generalstaatsanwaltschaft vor. GegenĂŒber der „BILD“-Zeitung wollte Oberstaatsanwalt Klaus Tewes dazu allerdings weder eine BestĂ€tigung noch ein Dementi abgeben. Die Ermittler halten es laut „Volksstimme“ jedoch fĂŒr echt – unter anderem aufgrund des Abgleichs mit der Handschrift eines im Tatfahrzeug entdeckten Testaments.

TĂ€ter sieht sich selbst als Opfer

Aus dem Schreiben geht weiterhin hervor: Taleb A. betrachtet sich selbst als Opfer. Laut seinem Brief stellte er mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen eines angeblichen Diebstahls eines USB-Sticks, die eingestellt worden sein sollen. Dies hÀtte ihn radikalisiert.

Gerichtsurteil als Auslöser fĂŒr GewaltplĂ€ne

Laut dem Schreiben habe ihn ein verlorenes Gerichtsverfahren gegen die „SĂ€kulare FlĂŒchtlingshilfe“ in Köln besonders wĂŒtend gemacht. Die Niederlage vor dem Kölner Landgericht im August 2023 soll ihn so sehr in Rage versetzt haben, dass er einen Angriff auf die Staatsanwaltschaft Magdeburg mit Gasflaschen erwogen habe – diesen Plan aber wieder fallen ließ.

AttentÀter verwirft mehrere Szenarien

In dem Schreiben beschreibt er weitere AnschlagsplĂ€ne, die er zwischenzeitlich entwickelt hatte. So habe er unter anderem mit dem Gedanken gespielt, ein TerrassencafĂ© und ein Restaurant in Magdeburg mit einem Auto anzugreifen – allerdings verwarf er auch diese PlĂ€ne. Im November 2023 nahm er schließlich die Ernst-Reuter-Allee in Magdeburg ins Visier. Laut Ermittlern entschied er sich nach einer Probefahrt dort fĂŒr die Attacke, die er schließlich am 20. Dezember 2024 mit fatalen Folgen in die Tat umsetzte.
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