Light-Getränke gelten oft als gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Softdrinks. Doch eine neue australische Langzeitstudie zeigt: Der tägliche Konsum künstlich gesüßter Getränke erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes erheblich – und zwar unabhängig vom Körpergewicht. Die Ergebnisse sollten alle zum Umdenken bewegen, die regelmäßig zu Cola Zero, Light-Limonaden oder anderen künstlich gesüßten Getränken greifen.
Diese Studie entlarvt Light-Getränke als Risikofaktor
Australische Forscher der Monash University analysierten über 14 Jahre hinweg die Trinkgewohnheiten von mehr als 36.000 Erwachsenen zwischen 40 und 69 Jahren. Zu Beginn der Studie hatte keiner der Teilnehmer Diabetes. Die Wissenschaftler erfassten detailliert, wie oft die Probanden zuckerhaltige und künstlich gesüßte Getränke konsumierten.
Das Ergebnis ist alarmierend: Teilnehmer, die mindestens einmal täglich Light-Getränke tranken, hatten ein um 83 Prozent höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Selbst nach Berücksichtigung von Übergewicht und Bauchfett blieb das Risiko um 38 Prozent erhöht. Dies zeigt deutlich, dass Light-Getränke das Diabetes-Risiko unabhängig vom Körpergewicht steigern.
Warum künstliche Süßstoffe so problematisch sind
Die Studie offenbart einen wichtigen Unterschied zwischen zuckerhaltigen und künstlich gesüßten Getränken. Während normale Softdrinks hauptsächlich durch die Gewichtszunahme das Diabetes-Risiko erhöhen, scheinen Light-Getränke andere Mechanismen zu aktivieren.
Experten vermuten mehrere Erklärungen für dieses Phänomen. Künstliche Süßstoffe könnten die Darmflora negativ beeinflussen oder die körpereigene Glukoseverwertung stören. Zusätzlich können sie die Insulinantwort verändern und paradoxerweise den Appetit auf süße Speisen steigern. Studien haben gezeigt: Menschen, die regelmäßig Süßstoffe konsumieren, nehmen oft unbewusst mehr Zucker zu sich.
Gesundheitsrisiken gehen weit über Diabetes hinaus
Die Probleme mit Light-Getränken beschränken sich nicht nur auf das Diabetes-Risiko. Verschiedene Großstudien mit Millionen von Teilnehmern haben weitere besorgniserregende Zusammenhänge aufgedeckt. Künstliche Süßstoffe stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen – besonders für Brust-, Darm- und Prostatakrebs.
Auch das Herz-Kreislauf-System leidet unter dem regelmäßigen Konsum. Forscher haben Verbindungen zwischen Light-Getränken und Herzproblemen nachgewiesen. Darüber hinaus können künstliche Süßstoffe das Gedächtnis beeinträchtigen und den Darm schädigen. Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO seit 2023 von der langfristigen Verwendung künstlicher Süßstoffe zur Gewichts- oder Diabetesprävention abrät.
Hohe Aussagekraft der Studienergebnisse
Die australische Langzeitstudie überzeugt durch ihre methodische Qualität. Besonders positiv ist die lange Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 13,9 Jahren. Die Forscher schlossen außerdem durch spezielle Verfahren frühere Diabeteserkrankungen aus. Ebenfalls eingeflossen sind Faktoren wie Bewegung, Ernährung, tägliche Gesamtkalorienaufnahme und das Rauchen. Dadurch lässt sich eindeutig belegen, dass die Getränke tatsächlich zum erhöhten Diabetes-Risiko beitrugen.
Dennoch hat die Studie auch Schwächen. Der Getränkekonsum wurde nur zu Beginn per Fragebogen erfasst – spätere Änderungen blieben hingegen unberücksichtigt. Auch welche spezifischen Süßstoffe in den Getränken enthalten waren, analysierten die Forscher nicht. Trotz dieser Limitationen liefert die Studie dennoch wichtige Erkenntnisse über die Risiken von Light-Getränken.
Diese Alternativen sind wirklich gesund
Angesichts der Studienergebnisse stellt sich die Frage nach gesunden Alternativen. Wasser bleibt das beste Getränk – auch mit einem Spritzer Zitrone oder frischen Kräutern wie Minze für mehr Geschmack. Ungesüßte Tees bieten Abwechslung und enthalten zusätzlich wertvolle Antioxidantien.
Für alle, die nicht ganz auf süße Getränke verzichten möchten, eignen sich selbstgemachte Schorlen aus verdünnten Fruchtsäften. Wichtig dabei: Das Mischverhältnis sollte mindestens zwei Drittel Wasser betragen. So reduzieren Sie sowohl Zucker als auch künstliche Zusatzstoffe erheblich.
Gesünder leben ohne oder mit nur wenig Light-Getränken
Die Studienergebnisse machen deutlich: Light-Getränke sind keine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Softdrinks. Wer langfristig gesund bleiben möchte, sollte beide Varianten nur gelegentlich konsumieren. Der beste Schutz vor Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen bleibt eine ausgewogene Ernährung mit viel Wasser und ungesüßten Getränken.