Mittwoch, 10.09.2025

GUNZENHAUSEN – Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach hatte zur zweiten Fachtagung Vertreter der Politik, der Fachverwaltungen, UniversitĂ€ten und Betroffene am Donnerstag (18.07.2025) nach Gunzenhausen in die Stadthalle eingeladen, um konkrete Abhilfemaßnahmen gegen Blaualgen aufzuzeigen und zu diskutieren. Stand in der ersten Fachtagung am 17. Januar dieses Jahres noch die Frage im Vordergrund: „Wie entwickelt sich die WasserqualitĂ€t der Speicherseen im FrĂ€nkischen Seenland in Zeiten des Klimawandels?“, ging es nun in die zweite Runde.

Klimawandel verschÀrft Blaualgen-Problem

Auswirkungen des Klimawandels, wie lĂ€ngere und wĂ€rmere Trockenphasen, bringen spĂŒrbare VerĂ€nderungen fĂŒr den Wasserhaushalt. Höhere Jahresdurchschnittstemperaturen und mildere FrĂŒhjahre machen sich vor allem bei Seen bemerkbar. Blaualgen (Cyanobakterien) bekommen so durch den Klimawandel immer bessere Wachstumsbedingungen und setzen sich gegenĂŒber „normalen“ Algen durch. Diese langsam fortschreitende Entwicklung konterkariert die erzielten Verbesserungen auch am AltmĂŒhlsee.

„Wir werden die Blaualgen nie gĂ€nzlich wegbekommen, aber wir wollen gemeinsam die Situation verbessern, eine Ausbreitung verhindern und Alternativen fĂŒr Nutzung und Tourismus suchen“, so der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach, Thomas Keller.

Vier Themenschwerpunkte entwickelt

Das letzte halbe Jahr wurde intensiv genutzt, um die aufgezeigten Ideen weiterzuentwickeln. In der zweiten Fachtagung zeigten vier Themenschwerpunkte ihre ausgearbeiteten AnsĂ€tze auf: Landwirtschaft und Agrarökologie betrachteten die Optionen im Einzugsgebiet des AltmĂŒhlsees, GĂ€nsemanagement, Jagd und Fischerei lieferten AnsĂ€tze im und am See, die Wasserwirtschaft hat den AltmĂŒhlsee, die Brombachseen und die AltmĂŒhl im Blick, Tourismus und Naherholung begaben sich auf die Suche nach Alternativen zum reinen Badebetrieb.

„Zartes PflĂ€nzchen pflegen“

Nach einem intensiven Fachaustausch wurde fĂŒr jede Gruppe das weitere Vorgehen fixiert. Dies dient als Grundlage fĂŒr die nun anstehende politische Diskussion bzw. Priorisierung möglicher Abhilfemaßnahmen. „Nach der heutigen Tagung und den vorgetragenen Ergebnissen, gilt mein Dank allen Akteuren. Es ist ein ‚Wir-GefĂŒhl‘ entstanden. Jetzt gilt es, das zarte PflĂ€nzchen zu pflegen, damit am Ende wirklich ein Kraut gegen das Algenwachstum gewachsen ist“, so Thomas Kellers Fazit.

Annette Schmelzer
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