Montag, 29.12.2025

DEUTSCHLAND – Die registrierten Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten bleiben mit 46.367 Fällen im Jahr 2024 weiterhin auf einem sehr hohen Stand. Seit 2015 haben Gewalttaten gegen Vollzugsbeamte um 38,5 Prozent zugenommen, die Zahl der von Gewalttaten betroffenen Polizistinnen und Polizisten ist noch stärker um 67,2 Prozent gestiegen.

Über 100.000 Beamte betroffen

Insgesamt wurden 106.875 Polizistinnen und Polizisten Opfer einer gegen sie gerichteten Gewalttat. Dies sind 1.167 betroffene Beamtinnen und Beamte mehr als im Jahr zuvor, was einem Anstieg um 1,1 Prozent entspricht. Bei Gewalttaten gegen sonstige Rettungskräfte – dies sind insbesondere Beschäftigte von Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk – wurden die höchsten Opferzahlen seit 2018 festgehalten (2.916 Opfer).

Innenminister kündigt schärfere Strafen an

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zeigt sich alarmiert: „Die Zahlen aus dem Lagebild sprechen eine klare Sprache. Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte ist längst kein Ausnahmefall mehr, sondern gehört für viele leider zum Alltag.“ so eine Pressemitteilung des Bundeskriminalamt. Gemeinsam mit Justizministerin Hubig bringe er deshalb ein Gesetz auf den Weg, das Strafen verschärft, Verfahren beschleunigt und die Sicherheit der Einsatzkräfte im täglichen Dienst spürbar stärkt.

Großstädte besonders betroffen

In Großstädten ist die Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte deutlich erhöht. Obwohl in Städten mit 500.000 und mehr Einwohnern lediglich 17,5 Prozent der bundesweiten Bevölkerung leben, wurden dort 31,1 Prozent aller 2024 in Deutschland erfassten Gewalttaten mit Polizei-Opfern begangen.

Typischer Täter: männlich, alkoholisiert, polizeibekannt

Die Tatverdächtigen waren meistens männlich (83,1 Prozent) und über 25 Jahre alt (75,0 Prozent). Sie waren in der Regel allein handelnd (95,9 Prozent), oft polizeilich bekannt (75,8 Prozent) und fast jeder Zweite stand unter Alkoholeinfluss (48,6 Prozent). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg von 33,6 Prozent auf 34,9 Prozent an. Ein Messerangriff lag in 401 Fällen vor. Die Anzahl der Tötungsdelikte ging auf 34 zurück, wobei 33 Fälle im Versuchsstadium blieben.

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