DĂSSELDORF â Was als Sommerferien-Streit zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen begann, entwickelt sich zu einem bundesweiten Aufstand. Immer mehr Bundesländer protestieren gegen die Ferien-Sonderregel, die Bayerns Ministerpräsident Markus SĂśder (58, CSU) fĂźr sein Land beansprucht, wie die BILD am Dienstag (16.07.2025) berichtet.
Streit um feste Ferienzeiten
Der Grund fĂźr den Ărger: Bayern und Baden-WĂźrttemberg haben seit Jahrzehnten feste Sommerferien von Anfang August bis Mitte September. Alle anderen Bundesländer hingegen rotieren bei den Terminen. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) hatte deshalb eine Neuregelung ins Gespräch gebracht.
Die Ministerin argumentiert: Auch NRW hätte gern mal einen späteren Ferienstart. Die BegrĂźndung des Freistaats, Schulkinder mĂźssten in den Ferien bei der Ernte helfen, ziehe heute nicht mehr. Feller weist darauf hin, dass die aktuelle Regelung nur noch bis 2030 gilt: âDie Gespräche Ăźber die Zeit danach haben in der Bildungsministerkonferenz (KMK) gerade erst begonnen. Dabei gebe ich der bayerischen Kollegin den freundlichen Hinweis, dass wir uns eine gleichberechtigte Regelung fĂźr alle Länder wĂźnschen.â
SĂśder bleibt unnachgiebig
Aus MĂźnchen kommt jedoch eine harsche Abfuhr. SĂśder erklärte kategorisch: Der Ferienrhythmus sei âsozusagen fest in der DNA der Bayern drinâ. Und damit basta! Auch Baden-WĂźrttembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (77, GrĂźne) zeigt sich unnachgiebig: Er sehe keinen Grund, an den bis 2030 festgelegten Ferienterminen etwas zu ändern.
Unterstßtzung aus anderen Ländern
Beistand fĂźr NRW kommt von der SPD-Opposition im Landtag. Fraktionschef Jochen Ott (51) sagte: âSelbstverständlich mĂźssen die Ferientermine verhandelt werden!â Auch Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris (47, SPD) hält nichts von Sonderregelungen fĂźr einzelne Bundesländer und setzt sich fĂźr gemeinsame, einvernehmliche Regelungen fĂźr alle Länder ein. Ein Sprecher der Senatorin bestätigte: âInsofern unterstĂźtzt sie die Initiative aus NRW.â
Bundesbildungsministerin Karin Prien (60, CDU) äuĂerte sich diplomatischer: âEs ist Sache der KMK und der Länder, hier eine zeitgemäĂe LĂśsung zu finden.â Damit deutet sie zumindest an, dass die aktuelle Situation nicht zeitgemäà ist.
