Mittwoch, 01.10.2025

OBERBAYERN SÜD – Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zieht eine verheerende Betrugs-Bilanz für das dritte Quartal 2025. Insgesamt registrierten die Beamten 15 Fälle, bei denen Täter Erfolg hatten und Bargeld sowie Wertgegenstände im Gesamtwert von mehr als 400.000 Euro erbeuteten. In knapp 580 weiteren Fällen versuchten die Betrüger, ihre Opfer um ihr Erspartes zu bringen.

Erfolgreiche Ermittlungsarbeit: Sieben Festnahmen

Den ermittelnden Beamten gelang es im dritten Quartal 2025 in sieben Fällen, Betrüger auf frischer Tat zu ertappen und festzunehmen. Diese Erfolge zeigen, dass die intensive Arbeit der Polizei Früchte trägt, auch wenn die Gesamtzahl der Betrugsfälle weiterhin auf hohem Niveau bleibt. Die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums übernahm die weiteren Ermittlungen zu allen Fällen und prüft mögliche Verbindungen zwischen den einzelnen Taten.

Aktueller Fall: Geldabholer bei Penzberg geschnappt

Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Ermittler: Am Sonntag (08.09.2025) stellten Beamte der Grenzpolizei Murnau im Bereich Penzberg einen Geldabholer fest, als er zu einer Geldübergabe bei seinem vermeintlichen Opfer unterwegs war. Die Polizisten kontrollierten den verdächtigen Wagen mit polnischem Kennzeichen rechtzeitig, bevor der Täter seine Beute abholen konnte.

Fünfstellige Summe im Auto sichergestellt

Bei der Durchsuchung des Autos fanden die Beamten eine größere Menge Bargeld im fünfstelligen Euro-Bereich. Das Geld stammt vermutlich aus vorherigen erfolgreichen Betrugsmaschen. Die Polizei stellte die komplette Summe umgehend sicher und nahm den Abholer fest. Die Staatsanwaltschaft München II stellte noch am selben Tag Haftantrag gegen den Beschuldigten. Nach seiner Vorführung erließ der zuständige Ermittlungsrichter vom Amtsgericht München Haftbefehl gegen den polnischen Staatsbürger. Kurz darauf lieferten die Beamten den Mann in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Organisierte Banden nehmen ältere Menschen ins Visier

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter Teil größerer Organisationen sind, die gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen. Die Betrüger nutzen vor allem den sogenannten Enkeltrick und Schockanrufe, um ihre Opfer unter Druck zu setzen und zur Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu bewegen. Die Maschen haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen.

Kriminalpolizei warnt eindringlich vor Betrugsmaschen

Da davon auszugehen ist, dass Betrüger auch weiterhin versuchen, durch betrügerische Anrufe möglichst viel Beute zu machen, warnt die Kriminalpolizei erneut eindringlich vor den gängigen Maschen. Die hohen Fallzahlen zeigen, wie professionell und hartnäckig die Betrügerbanden vorgehen.

So schützen Sie sich vor den Betrügern

Die Polizei bittet die Bevölkerung dringend, folgende Hinweise zu beachten:

  • Geben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Bereich an Ihnen unbekannte Personen! Auch wenn die Anrufer noch so überzeugend klingen – es handelt sich um Betrug.
  • Die Polizei sowie andere Ermittlungsbehörden fordern Sie niemals am Telefon zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen auf! Dies ist ein absolut sicheres Zeichen für einen Betrugsversuch.
  • Legen Sie sofort auf und kontaktieren Sie den Polizeinotruf 110!

Aufklärung im Familien- und Bekanntenkreis wichtig

Weiterhin betont die Polizei: Sprechen Sie die Thematik Enkeltrick und Schockanrufe unbedingt in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis an. Gerade ältere Menschen sind oft unsicher, wie sie mit solchen Anrufen umgehen sollen. Sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen zur Vorsicht in höchstem Maße! Im Zweifel gilt: Erst auflegen, dann die echte Polizei unter 110 anrufen und den Vorfall schildern.

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