BAMBERG / ZWICKAU â Nach einer Serie von Geldautomaten-Sprengungen in Bayern fĂŒhrten monatelange Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bamberg und des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) zur spektakulĂ€ren Festnahme einer niederlĂ€ndischen TĂ€tergruppe. Die Ermittler konnten zwei VerdĂ€chtige direkt nach einer Sprengung in Zwickau stellen. Den Erfolg gab das LKA am Montag (22.09.2025) bekannt.
Sieben Geldautomaten-Sprengungen in Bayern und Sachsen
Zwischen Februar und August 2025 sprengten unbekannte TĂ€ter Geldautomaten in Forchheim, Lauf an der Pegnitz, Stadtlauringen, Eckental, KĂŒps, Amorbach und zuletzt in Zwickau. Dabei flĂŒchteten die TĂ€ter stets mit einem BMW vom Tatort. Die Ermittler stellten fest, dass der verdĂ€chtige BMW am 1. August 2025 wieder von den Niederlanden nach Deutschland einreiste. Mit UnterstĂŒtzung der BundeslĂ€nder Nordrhein-Westfalen, Hessen, ThĂŒringen und Sachsen verfolgten sie das Fahrzeug bis nach Zwickau. Bayerische Spezialeinheiten bewegten sich bereits in Richtung der Fahrtroute.

Festnahme mit ZĂŒndschnur in der Hand
In der Nacht des 2. August gegen 3:21 Uhr hörten die gerade in Zwickau eingetroffenen Spezialisten ExplosionsgerĂ€usche. Sie fuhren sofort zur nahegelegenen Volksbank im Ortsteil Oberplanitz. Auf dem Parkplatz eines gegenĂŒberliegenden Supermarktes trafen sie einen mutmaĂlichen TĂ€ter an, der noch eine ZĂŒndschnur in den HĂ€nden hielt, die ins Bankinnere fĂŒhrte.
Zwei NiederlĂ€nder festgenommen â Dritter flĂŒchtig
Zeitgleich fuhr der gesuchte BMW auf den Parkplatz und der Sprenger stieg ein. Die Polizisten stoppten das Fahrzeug, wobei es zu einem Zusammenstoà mit Dienstfahrzeugen kam. Zwei Insassen konnten die Beamten daraufhin festnehmen: einen 25-jÀhrigen NiederlÀnder und einen 27-JÀhrigen mit niederlÀndischer und libanesischer Staatsangehörigkeit. Eine dritte Person entkam. Den TÀtern gelang es in diesem Falle nicht, den Geldautomaten zu öffnen.
Internationale Zusammenarbeit bringt weitere Beweise
Das Amtsgericht Bamberg erlieĂ erweiterte Haftbefehle gegen beide Beschuldigte. Am 22. September vollstreckte die niederlĂ€ndische Polizei zudem DurchsuchungsbeschlĂŒsse in Amsterdam und Utrecht und stellte Beweismittel sicher. Bayerische Ermittler waren ebenfalls vor Ort dabei. Die Fahndung nach dem dritten TĂ€ter dauert an.