PFAFFENHOFEN AN DER ILM â Die Stadtverwaltung Pfaffenhofen an der Ilm macht einen groĂen Schritt in Richtung Digitalisierung. Seit dem 1. August 2025 können BĂŒrger BauantrĂ€ge digital einreichen. Nach umfassenden Vorbereitungen steht die Infrastruktur fĂŒr die Digitalisierung der Baugenehmigungsverfahren bereit, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch (06.08.2025) berichtet. BĂŒrger stellen die AntrĂ€ge kĂŒnftig ĂŒber das Bayern-Portal online. FĂŒr die Anmeldung benötigen sie eine BayernID, die sie im Bayern-Portal beantragen können. Ein Online-Assistent bietet den Antragstellern digitale UnterstĂŒtzung und fĂŒhrt sie durch das Antragsformular.
Online-BauantrÀge mit zahlreiche Vorteilen
Der digitale Bauantrag bringe laut Stadt zahlreiche Verbesserungen mit sich: kĂŒrzere Kommunikationswege, reduzierte Druckkosten und die Einsparung von Ressourcen durch den Wegfall der Postwege. Zudem ermögliche der digitale Antrag eine frĂŒhzeitige und gleichzeitige Einbindung aller relevanten Fachbehörden in das Verfahren. Zudem bliebe es möglich, BauantrĂ€ge weiterhin in Papierform einzureichen.
Bauminister lobt bayernweiten Erfolg
âDie Digitalisierung ist eine groĂe Chance â fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger genauso wie fĂŒr die Bauaufsichtsbehörden. Denn BauantrĂ€ge können dank des digitalen Verfahrens viel einfacher gestellt und bearbeitet werden. Ich freue mich, dass nun auch die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm dazukommt und ab 1. August insgesamt 112 StĂ€dte und LandratsĂ€mter in Bayern den digitalen Bauantrag anbietenâ, so Bayerns Bauminister Christian Bernreiter.
Bei sieben weiteren laufe laut dem Minister der Probebetrieb. Zusammen seien das bereits ĂŒber 88 Prozent aller bayerischen Bauaufsichtsbehörden. âDie Erfahrungen sind rundum positiv: Monatlich werden in Bayern ĂŒber den Digitalen Bauantrag mehr als 3.500 VorgĂ€nge eingereichtâ, berichtet Bernreiter.
ZustĂ€ndigkeit fĂŒr BauantrĂ€ge könnte 2030 wieder enden
Durch eine bevorstehende Ănderung der ZustĂ€ndigkeiten besteht diese Erleichterung fĂŒr die Pfaffenhofener BĂŒrger jedoch vermutlich nur bis etwa 2030. Die Staatsregierung plant derzeit in einem weiteren Modernisierungsgesetz zur EntbĂŒrokratisierung die Streichung der sogenannten âkleinen Delegationâ. Ab diesem Zeitpunkt sollen alle Baugenehmigungsverfahren nur noch ĂŒber das Landratsamt laufen.
Mit der kleinen Delegation können leistungsfĂ€hige kreisangehörige Gemeinden derzeit âeinfache Baugenehmigungsverfahrenâ schnell und unkompliziert selbst behandeln. Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm erhielt diese Kompetenz vor ĂŒber 30 Jahren und ĂŒbt sie seither erfolgreich aus.
Ministerium plant BĂŒrokratieabbau
In MĂŒnchen seien die Verantwortlichen allerdings der Ansicht, so die Stadtverwaktung in ihrer Mitteilung weiter, auch eine solche lĂ€ngst eingespielte ZustĂ€ndigkeitsaufteilung zwischen Landratsamt und Stadtverwaltung sei ein âfehleranfĂ€lliges und unnötig bĂŒrokratisches Prozedereâ und stehe âin keinem VerhĂ€ltnis zum vergleichsweise geringfĂŒgigen Nutzenâ.
Die Stadtverwaltung sehe in der kleinen Delegation aber keine unnötige BĂŒrokratie, die es abzubauen gĂ€lte, sondern vielmehr einen Fall gröĂerer BĂŒrgerfreundlichkeit. BĂŒrgermeister Herker hat sich daher im Namen des Pfaffenhofener Stadtrates und der Pfaffenhofener BĂŒrgerschaft mit der Bitte an Bauminister Bernreiter gewandt, die Streichung der kleinen Delegation aus der Bayerischen Bauordnung noch einmal zu ĂŒberdenken.