Samstag, 07.06.2025

A95 BEI MÜNCHEN – Ein spektakulärer Motorradunfall am Donnerstagabend (05.06.2025) auf der A95 offenbarte sowohl das Beste als auch das Schlechteste im Menschen: Während zwei 24-jährige Frauen vorbildlich Erste Hilfe leisteten und Zivilcourage zeigten, fuhren zahlreiche andere Autofahrer einfach an dem brennenden Motorrad vorbei und bildeten keine Rettungsgasse. Ein 58-jähriger Stuttgarter war gegen 19:30 Uhr mit seiner KTM bei Aquaplaning verunglückt.

Aquaplaning bei 130 km/h führt zu schwerem Crash

Der 58-Jährige befuhr mit seiner KTM den mittleren Fahrstreifen der A95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen. Kurz hinter der Aufhebung einer temporären Geschwindigkeitsbeschränkung nach der Stadtgrenze München beschleunigte er auf über 130 km/h und wechselte auf den linken Fahrstreifen. Als leichter Nieselregen einsetzte und die Fahrbahn nass wurde, verlor er unmittelbar nach dem Spurwechsel aufgrund von Aquaplaning die Kontrolle.

Motorrad überschlägt sich und brennt vollständig aus

Das Motorrad schleuderte gegen die Mittelschutzplanke, katapultierte sich in die Luft, überschlug sich mehrfach und rutschte 100 Meter über die Fahrbahn. Der Fahrer konnte sich selbstständig in Sicherheit bringen, bevor seine KTM wenige Augenblicke später lichterloh in Flammen stand.

Zwei Frauen zeigen Zivilcourage – andere fahren einfach vorbei

Zwei 24-jährige Frauen, die den Unfall beobachtet hatten, reagierten vorbildlich: Sie bremsten sofort ab, sicherten die Unfallstelle ab, leisteten Erste Hilfe und setzten den Notruf ab. Ihr schnelles und mutiges Eingreifen zeigte echte Zivilcourage. Tragisch: Zahlreiche andere Verkehrsteilnehmer fuhren trotz des brennenden Motorrads und der gefährlichen Lage einfach vorbei, ohne zu helfen oder auch nur abzubremsen.

Keine Rettungsgasse – Einsatzkräfte massiv behindert

Noch skandalöser war das Versäumnis vieler Autofahrer, eine vorschriftsmäßige Rettungsgasse zu bilden. Die Zufahrt für die 24 Feuerwehrkräfte aus München gestaltete sich dadurch unnötig schwierig und verzögert – ein lebensgefährliches Versäumnis. Der 58-Jährige hatte Glück im Unglück: Dank seiner Schutzausrüstung erlitt er nur Prellungen am Unterarm bei diesem Hochgeschwindigkeitscrash.

Verkehrspolizei kritisiert rücksichtsloses Verhalten

Die Verkehrspolizei Weilheim kritisiert das rücksichtslose Verhalten vieler Autofahrer scharf. Das Bilden einer Rettungsgasse ist gesetzliche Pflicht und kann in anderen Fällen Leben retten. Die A95 war eine Stunde gesperrt, der Schaden beträgt etwa 26.000 Euro.

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