Montag, 22.12.2025

DEUTSCHLAND – Vitamin D spielt fĂŒr den Körper eine zentrale Rolle. Ohne dieses fettlösliche Vitamin kann der Organismus Calcium und Phosphor nicht richtig verwerten. Das betrifft nicht nur Knochen, ZĂ€hne und Muskeln, sondern auch das Immunsystem und den Hormonhaushalt. Ein Mangel an Vitamin D kann weitreichende Folgen haben. Dabei gilt das „Sonnenvitamin“ als besonders, denn der Körper stellt es selbst her – allerdings nur bei ausreichender UV-Bestrahlung.

Eigene Produktion: Sonne als Hauptquelle fĂŒr Vitamin D

Sobald Sonnenstrahlen auf die unbedeckte Haut treffen, beginnt der Körper mit der Produktion von Vitamin D. Dabei reicht es in den helleren Monaten oft schon aus, Gesicht, HĂ€nde und Arme fĂŒr kurze Zeit der Sonne auszusetzen. Je nach Hauttyp, Jahreszeit und Aufenthaltsort variiert die notwendige Dauer erheblich. In Deutschland liegt der empfohlene Zeitraum bei etwa fĂŒnf bis 25 Minuten tĂ€glich. Die DGE rĂ€t, sich in dieser Zeit nicht einzucremen, da Sonnenschutzmittel die Vitamin-D-Bildung blockieren.

Doch nicht jeder erreicht diese Zeitspanne im Alltag – insbesondere im Winter, wenn die Sonne tiefer steht oder sich viele Menschen ĂŒberwiegend in InnenrĂ€umen aufhalten. Gerade in den Monaten von Oktober bis MĂ€rz reicht die natĂŒrliche UV-Strahlung in Mitteleuropa oft nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken. Dann greift der Körper auf seine Speicher in Fett und Muskulatur zurĂŒck. Diese Reserven reichen jedoch nicht unbegrenzt.

TĂ€glicher Bedarf: So viel Vitamin D ist notwendig

Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DGE) empfiehlt fĂŒr Kinder ab einem Jahr, Jugendliche und Erwachsene eine Tageszufuhr von 20 Mikrogramm Vitamin D – allerdings nur, wenn keine körpereigene Produktion durch Sonnenlicht erfolgt. SĂ€uglinge benötigen 10 Mikrogramm. In Internationalen Einheiten (IE) entspricht das etwa 800 IE pro Tag. Wer sich tĂ€glich ausreichend im Freien bewegt, deckt diesen Bedarf in der Regel selbst – doch bei Sonnenmangel rĂ€t die DGE zur gezielten Supplementierung.

Internationale Empfehlungen unterscheiden sich teils stark. WĂ€hrend in Großbritannien lediglich 400 IE empfohlen werden, gibt das US-Gesundheitsinstitut NIH 600 IE an. Die Endocrine Society sieht den Bedarf bei bis zu 2.000 IE – was zeigt, wie individuell der Vitamin-D-Haushalt einzuschĂ€tzen ist.

Risikogruppen fĂŒr einen Vitamin-D-Mangel

Nicht jeder Körper produziert Vitamin D in gleichem Maße. Menschen mit dunkler Hautfarbe benötigen deutlich lĂ€ngere Sonneneinstrahlung, da das Pigment Melanin UV-Strahlung stĂ€rker abschirmt. Auch Ă€ltere Menschen, Personen mit chronischen Erkrankungen, Übergewichtige und Menschen mit kaum Sonnenkontakt zĂ€hlen zur Risikogruppe. Wer sich vegan ernĂ€hrt, kann zwar ĂŒber Pilze oder angereicherte Lebensmittel etwas Vitamin D aufnehmen, erreicht damit jedoch selten die empfohlene Tagesmenge.

Ein Mangel kann sich durch Symptome wie MĂŒdigkeit, MuskelschwĂ€che, gesteigerte InfektanfĂ€lligkeit oder Knochenschmerzen Ă€ußern. Auch psychische Symptome wie depressive Verstimmungen stehen im Verdacht, mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel zusammenzuhĂ€ngen.

Bluttest bringt Klarheit

Ob der eigene Körper ausreichend versorgt ist, zeigt ein einfacher Bluttest beim Hausarzt. Dabei wird der sogenannte 25-OH-Vitamin-D-Spiegel gemessen. Werte unter 20 ng/ml gelten laut RKI als unzureichend. Idealerweise liegt der Wert zwischen 20 und 50 ng/ml. Ein dauerhaft hoher Spiegel von ĂŒber 50 ng/ml kann auf eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Einnahme hinweisen und sollte Ă€rztlich abgeklĂ€rt werden.

Ist eine Überdosierung möglich?

Im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C speichert der Körper Vitamin D. Eine dauerhafte Überversorgung – vor allem durch hochdosierte PrĂ€parate – kann zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder im schlimmsten Fall zu Nierenproblemen fĂŒhren. Wer eigenstĂ€ndig ĂŒber 2.000 IE tĂ€glich einnimmt, sollte die Einnahme Ă€rztlich begleiten lassen. Einzelne hochdosierte Tabletten mit 20.000 IE oder mehr sind ausschließlich fĂŒr gezielte Therapieformen gedacht – etwa bei starkem Mangel.

Was bedeutet das im Alltag?

RegelmĂ€ĂŸiger Aufenthalt im Freien ist der einfachste und effektivste Weg, um die Vitamin-D-Versorgung sicherzustellen. Bereits ein Spaziergang ohne Handschuhe oder mit hochgekrempelten Ärmeln kann helfen. In den Wintermonaten oder bei Risikofaktoren kann ein PrĂ€parat sinnvoll sein – jedoch nur nach RĂŒcksprache mit einem Arzt. Wer bereits NahrungsergĂ€nzungsmittel einnimmt, sollte auf die genaue Dosierung achten und gelegentlich den eigenen Vitamin-D-Spiegel kontrollieren lassen.

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