Donnerstag, 25.09.2025

COBURG – Das Bayerische Staatsministerium des Inneren für Sport und Integration, die Stadt Coburg, die Polizei Coburg und das Polizeipräsidium Oberfranken planen, den Bahnhofsvorplatz in Coburg ab Ende des Jahres mit einer Videoüberwachung auszustatten. Ziel ist es, die Sicherheit in diesem Bereich nachhaltig zu verbessern.

Dramatischer Anstieg der Kriminalität

Rund um den Bahnhof mehren sich Straftaten, Belästigungen und größere Polizeieinsätze. Viele Anwohner empfinden das Areal als einen Brennpunkt in der Innenstadt. Eine statistische Betrachtung von 2022 bis 2024 bestätigt diesen Eindruck: Während im gesamten Stadtgebiet Coburg jährlich rund 2.830 Straftaten verzeichnet wurden, stieg der Anteil der Vorfälle im Bereich des Bahnhofsvorplatzes von 2,56 Prozent (2022) auf 5,88 Prozent (2024).

Besonders starke Zunahme bei Gewaltdelikten

Die Fallzahlen stiegen in mehreren Bereichen dramatisch: Raubdelikte von zwei auf vier Fälle, Sexualdelikte von drei auf acht Fälle, Diebstähle von neun auf 32 Fälle, Sachbeschädigungen von acht auf 21 Fälle, Rauschgiftdelikte von 21 auf 30 Fälle und Körperverletzungen von 18 auf 36 Fälle.

Positive Erfahrungen in anderen Städten

Neben weiteren sicherheitspolitischen Maßnahmen soll der Einsatz einer fest installierten Videoüberwachungsanlage potentielle Täter abschrecken. Die Polizei erwartet sich nicht nur eine präventive Wirkung, sondern auch bessere Unterstützung bei der Aufklärung von Straftaten. Positive Erfahrungen zeigen sich bereits in Würzburg am Bahnhofsplatz und Barbarossaplatz sowie am Regensburger Bahnhofsvorplatz.

Datenschutz wird beachtet

Alle datenschutzrechtlichen Vorgaben werden beachtet. Die Anlage wird entsprechend den Vorgaben des bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz errichtet und betrieben. Private Grundstücke werden nicht erfasst. Zudem gilt eine automatische Löschfrist von drei Wochen, sofern keine Straftaten festgestellt oder Ermittlungen eingeleitet werden.

Bereits Anfang Oktober sollen die ersten Arbeiten für die Aufstellung eines Masts für das neue Kamerasystem starten. Bis zum Jahresende sollen die Kameras hochauflösende Videoaufnahmen in das Dienstgebäude der Polizei Coburg übertragen.

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