Montag, 21.07.2025

NÜRNBERG – Sechs Aktivisten einer Tierschutzorganisation sorgten am Sonntag (20.07.2025) ab 12 Uhr für Aufregung im Nürnberger Tiergarten. Mitarbeiter des Tiergartens alarmierten die Polizei, nachdem sich die Tierschützer vor einem Gehege niedergelassen und Transparente aufgestellt hatten. Die eintreffenden Beamten der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost trafen auf sechs Personen, von denen sich fünf mit je einer Eisenkette an das Geländer gefesselt hatten. Hintergrund der Aktion war eine geplante Reduzierung von Pavianen im Tiergarten – den Tieren droht die Tötung, sollten sich keine Optionen zum Vermitteln an andere Einrichtungen ergeben.

Tierschützer schweigen Beamte an – Polizei verzichtet auf Gewalt

Die Protestierenden verschrieben sich dem stillen Widerstand und verweigerten jegliche Kommunikation. Weder der Aufforderung des Tiergarten-Leiters zu gehen noch dem Angebot einer Versammlungsfläße außerhalb des Geländes kamen sie nach.

Da die Protestler den normalen Besucherverkehr kaum störten, entschied der Einsatzleiter nach Rücksprache mit dem Hausrechtsinhaber, vorerst auf Zwangsmittel zu verzichten. Gegen 15 Uhr beendete die nicht angekettete Teilnehmerin ihren Protest freiwillig und begab sich in polizeilichen Gewahrsam. Nach der Sachbearbeitung kam sie wieder frei.

Polizei stellt Ultimatum – Aktivisten beenden Protest selbstständig

Kurz vor Schließung des Tiergartens stellte die Polizei den verbliebenen fünf Aktivisten ein Ultimatum: Entweder sie lösen die Ketten selbst oder die Feuerwehr entfernt sie mit entsprechender Kostenrechnung. Diese Drohung zeigte Wirkung – gegen 18:45 Uhr öffneten die Protestierenden die Schlösser selbst.

Nach Identitätsfeststellung und polizeilicher Sachbearbeitung erhielten alle einen Platzverweis. Die sechs Aktivisten müssen sich nun wegen Hausfriedensbruchs strafrechtlich verantworten, zusätzlich prüft die Polizei mögliche Verstöße gegen das Versammlungsrecht.

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