Samstag, 18.10.2025

NÜRNBERG – Die Stütz- und Förderklassen der Stadtmission Nürnberg und des Sonderpädagogischen Förderzentrums Paul-Moor-Schule feierten ihr 30-jähriges Bestehen. Das erfolgreiche Modell unterstützt Kinder und Jugendliche, die den Schulbesuch verweigern oder eine intensivere Betreuung benötigen.

Erfolgsmodell mit 70 Prozent Rückkehrerquote

„Rund 70 Prozent der Schüler können nach dem Besuch der Stütz- und Förderklassen wieder in die Regelschule zurückkehren“, sagte Guido Previderio, Einrichtungsleiter von Seiten der Stadtmission. In den Klassen arbeiten Sonderpädagogen mit Fachkräften der Jugendhilfe wie Sozialpädagogen, Erziehern oder heilpädagogischen Fachkräften Hand in Hand.

Kleine Lerngruppen, feste Bezugspersonen und ein strukturierter Tagesablauf geben den Fünft- bis Achtklässlern Halt. Ergänzt wird der Unterricht durch kreative, sportliche und therapeutische Angebote sowie intensive Elternarbeit.

Von vier auf 56 Plätze gewachsen

Die Stütz- und Förderklassen sind aus einer Heilpädagogischen Tagesstätte hervorgegangen, die 1995 gegründet wurde. Seit 1996 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Jugendamt der Stadt Nürnberg, der Regierung von Mittelfranken, der Schulverwaltung und der Stadtmission – zunächst mit vier Lerngruppen.

Heute stehen 56 Plätze zur Verfügung – und die Nachfrage ist ungebrochen. „Unsere Klassen sind ein Spiegel der Gesellschaft“, sagte Previderio. „Schulverweigerung, Mobbing in sozialen Medien oder Drogenprobleme – die Herausforderungen ändern sich, aber der Bedarf bleibt groß.“

„Die Stütz- und Förderklassen sind ein Erfolgsmodell, weil sie einem Ansatz folgen, der jedes Kind heilpädagogisch und ganzheitlich betrachtet“, betonte Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission. Schulreferentin Cornelia Trinkl würdigte die Arbeit in einem Grußwort und überbrachte in Vertretung von Oberbürgermeister Marcus König die Glückwünsche der Stadt.

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