GARMISCH-PARTENKIRCHEN – Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber weihte am Montag (13.10.2025) einen innovativen Wildholzrechen oberhalb der Partnachklamm ein. Das 2,7 Millionen Euro teure Bauwerk soll künftig verhindern, dass sich Treibholz und Baumstämme in der Klamm gefährlich aufstauen.
Parallelrechen leitet Treibholz seitlich aus
„Hochwasserschutz hat oberste Priorität. Beim Hochwasserschutz geht es um den Schutz von Leib und Leben“, betonte Minister Glauber. „Mit dem neuen Schutzsystem wird künftig verhindert, dass Treibholz und Baumstämme in der Partnachklamm unkontrolliert hängen bleiben und sich gefährlich aufstauen.“
Das Bauwerk ist eine neuartige Konstruktion. Mit der Bauweise als Parallelrechen wird das Treibholz nicht direkt vor einer Barriere gesammelt, sondern seitlich ausgeleitet. Der Ferchenbach behält dadurch seine natürliche Dynamik, es bilden sich keine gefährlichen Blockaden am Hauptgerinne und eine schnelle Räumung nach Hochwasserereignissen wird ermöglicht.
Sieben Kameras überwachen das System
Der 70 Meter lange Rechen besteht aus 38 Rechenstäben, die J-förmig angeordnet sind. Zur Ergänzung des Bauwerks ist ein digitales Kamerasystem installiert. Insgesamt überwachen sieben Kameras den Ferchenbach und die Partnach, darunter eine direkt mit Blick auf den Wildholzrechen. Diese liefern viertelstündlich aktuelle Bilder an die Gemeinde, Feuerwehr und das Wasserwirtschaftsamt.
Der Ferchenbach ist als größter Seitenzufluss die Haupteintragsquelle von Wildholz in die Partnach. Beim schweren Hochwasserereignis vom 12. Juni 2018 führten verklemmte Baumstämme in der Partnachklamm zu einem gefährlichen Aufstau, der sich schwallartig Richtung Partenkirchen löste. Der Freistaat Bayern trägt 70 Prozent der Projektkosten.